Stichspiele gibt es viele. Mit die bekanntesten sind dabei der Klassiker „Skat“ oder auch „Bridge“. Da Stichspiele sich aber einer gleichbleibenden Beliebtheit erfreuen, kommen immer wieder neue Stichspiele auf den Markt. Auch AMIGO hat ein Stichspiel am Markt etabliert, das beliebte „Wizard“. Nun hat man mit „Wizard Extreme“ eine Variante des Spiels in den Handel gebracht.

Wie bei „Wizard“ ist es auch bei „Wizard Extreme“ das Ziel möglichst genau vorherzusagen, wie viele Stiche man in einer Runde gewinnt. Doch wo es bei „Wizard“ reicht einfach die Zahl vorherzusagen, muss man bei „Wizard Extreme“ schon etwas präziser sein. Hier gilt es nicht nur abzuschätzen wie viele Stiche man gewinnt, sondern auch welche Farbe diese Stiche haben.

Je nach Spieleranzahl haben die drei bis fünf Mitspieler verschiedene Zahlenkarten mit Werten eins bis fünfzehn auf der Hand. Bei weniger als fünf Mitspielern werden bestimmt höherwertige Karten aus dem Spiel genommen. Sind die Karten verteilt, kommt es zur Vorhersage. Der Spieler links vom Kartengeber beginnt mit der Vorhersage was für Stiche er gewinnen wird und nimmt sich dementsprechende farbliche Siegel aus der Tischmitte. Von den vier Basisfarben gibt es dabei allerdings nur jeweils drei Siegel, nur von der Trumpffarbe rot, gibt es fünf. Kommt es nun dazu, dass alle Siegel einer Farbe weg sind, ein Spieler aber denkt, er gewinnt einen Stich dieser Farbe, dann nimmt er einfach ein entsprechenden Siegel bei einem Mitspieler weg und legt ihm stattdessen ein neutrales weißes Siegel hin.

Alternativ kann genau ein Spieler sich auch dazu entscheiden den Schwarzmagier zu nehmen. Als Schwarzmagier versucht man die Vorhersagen zu stören, startet aber automatisch mit vier Strafpunkten. Und genau darum geht es in „Wizard Extreme“ dann auch in zweiter Instanz, um Strafpunkte.

Immer wenn man einen Stich gewinnt, legt man ein Siegel in der Farbe des Stiches zurück in die Tischmitte und hat somit einen Teil seiner Einschätzung erfüllt. Bekommt man nun einen Stich in einer Farbe, in der man kein Siegel mehr hat, bekommt man im Gegenzug ein schwarzes Siegel. Am Ende der Runde bekommen die Spieler dann für jedes vor sich liegende schwarze Siegel drei Strafpunkte. Aber auch die farbigen und das weiße Siegel bringen dann Strafpunkte. Jedes farbige Siegel, zählt zwei Strafpunkte, die weißen Siegel sogar vier Punkte. Der Schwarzmagier startet wie geschrieben ja sowieso mit vier Strafpunkten. Für jedes schwarze Siegel was am Ende einer Runde allerdings bei den Mitspielern liegt, bekommt dieser einen Strafpunkt weniger. Im Idealfall geht der Schwarzmagier also mit null Punkten aus einer Runde heraus. Und das ist bei „Wizard Extreme“ gut, denn am Ende gewinnt der mit den wenigsten Strafpunkten.

Hält man sich strikt an die Anleitung ist eine Partie „Wizard Extreme“ zu Ende, wenn jeder Mitspieler einmal Kartengeber war, aber natürlich kann man auch länger spielen, man sollte dann nur darauf achten, dass alle Spieler gleich oft Kartengeber waren umso dafür zu sorgen, dass alle Spieler die gleichen Voraussetzungen bei der Tippabgabe hatten.

Mir persönlich hat „Wizard Extreme“ richtig gut gefallen. Nach wenigen Runden kann man an Hand seiner Karten recht gut abschätzen welche Stiche eventuell möglich sind, doch selbst mehrere hohe Karten einer Farbe garantieren dabei noch nicht, dass die eigene Prognose auf geht. Schließlich können die anderen Karten dieser Farbe ungleich verteilt sein und ein Mitspieler sticht dann den eingeplanten Stichen einem einfach vor der Nase weg. Auch die taktische Möglichkeit des Schwarzmagiers macht das Spiel interessant. Mit Karten auf der Hand, die es fast unmöglich machen Stiche zu gewinnen, hat man so die Chance den Mitspielern unnötige Stiche zu zuspielen, damit die eigenen Strafpunkte im Rahmen zu halten und dem Mitspieler Strafpunkte einzubringen. Während der ersten Partie „Wizard Extreme“ wurde diese taktische Maßnahme noch unterschätzt, doch schon bald war klar, dass ein richtig eingesetzter Schwarzmagier nicht unwesentlich zur eigenen Strategie gehören sollte um auf lange Sicht bei „Wizard Extreme“ erfolgreich zu sein.

Dank der schnell erlernten Regeln und der übersichtlichen Spieldauer von gut 45 Minuten lädt „Wizard Extreme“ förmlich dazu ein öfters auf den Spieltisch zu kommen. Auch eine Zugfahrt oder ähnliches lässt sich mit den Spiel gut verbringen, schließlich handelt es sich bei dem Titel um ein Kartenspiel und die sind ja eigentlich immer in einem kompakten Format.

Wer „Wizard“ mochte, der sollte auf jeden Fall einen Blick auf „Wizard Extreme“ werfen, doch auch ohne Kenntnisse des „Vorbilds“ ist „Wizard Extreme“ ein Spiel, das einen Blick wert ist. Bis auf den Namen ist das Spiel nämlich völlig eigenständig! AMIGO hat mit „Wizard Extreme“ auf jeden Fall ein Kartenspiel veröffentlicht, dass ab sofort mit zu meinen Favoriten zählt, wenn es darum geht ein Kartenspiel zu spielen.

  • Titel: Wizard Extreme
  • Autor: Stefan Dorra
  • Grafik: Franz Vohwinkel
  • Verlag: AMIGO
  • Erscheinungsjahr: 2010
  • Kategorie: Kartenspiel
  • Spieler: 3 – 5 Spieler
  • Spieldauer: ca. 45 Minuten
  • empfohlenes Alter: ab 10 Jahren

Unsere Wertung:

Gnislew: 4.5 out of 5 stars (4,5 / 5)

Von Gnislew

Herausgeber von Blogspiele - Die ganze Welt der Spiele. Spiele so ziemlich alles was ich in die Finger bekommen egal ob analog oder digital.

4 Gedanken zu „Wizard Extreme – Stichvorhersage“

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