Knobelspiele, in denen es darum geht, bestimmte Dinge auf einer vorgegebenen Fläche nach einem vorgegebenen Muster zu platzieren, sind nicht gerade selten. Manchmal sind sie, wie bei Dog Pile, thematisch angehaucht oder wie bei Coinx auf eine jüngere Zielgruppe gemünzt. Um bei großen Auswahl solcher Spiele herauszustechen muss also ein Twist her und Crazy Cubes nutzt als diesen Twist etwas, was Ubongo zum Erfolg verholfen hat, ein kompetitives Knobelspiel.

Crazy Cubes versucht dabei die Spieler*Innen in zwei Varianten für sich zu gewinnen, einmal mit dem schnellen Spiel und einmal in der Variante “Total Crazy”. Ziel in beiden Varianten ist es immer, die gestellte Aufgabe oder die gestellten Aufgaben als schnellster zu lösen.

Was dem Aufbau beider Varianten gleich ist, ist dass jede(r) Spieler*In sich zunächst fünf Blöcke mit den Zahlenwerten Eins bis Fünf nimmt. Danach müssen in der Standardversion die Aufgabenkarten gemischt werden und so viele Karten als Stapel ausgelegt werden, wie man Runden spielen möchte. Sollen dabei bestimmte Schwierigkeitsgrade hinten runter fallen, lässt man zum Beispiel die roten Karten, welche die schwierigsten Aufgaben sind, einfach weg und mischt den Stapel ohne diese Karten.

Schon geht das Spiel los. Die oberste Karte wird umgedreht und alle Spieler*Innen versuchen mit ihren fünf Steinen nun die vorgegebenen Symbole zu legen. Wer meinst dies als erstes geschafft zu haben nimmt sich die ausliegende Karte und beweist, dass die Blöcke richtig gelegt wurden. Ist dem so, ist die Karte gewonnen. Stimmt das Ergebnis nicht, kommt die Karte zurück in die Mitte und alle Anderen dürfen weiter bauen, um die Karte zu gewinnen. Wer so nach der selbst definierten Anzahl an Runden die meisten Karten gewonnen hat, gewinnt die Partie.

Bei der Variante Total Crazy gibt es denselben Aufbau in Bezug auf die Blöcke, hier werden nun allerdings die Aufgabenkarten nach Schwierigkeit sortiert und gemischt. Für jeden Schwierigkeitsgrad wird an ein eigener Stapel gebildet, der jeweils aus genau so vielen Karten besteht, wie Spiele*Innen an dieser Partie teilnehmen.

Auch hier gilt es nun möglichst schnell eine Aufgabe zu lösen, allerdings hat man immer die Auswahl aus allen offen ausliegenden Aufgaben und sollte man eine Aufgabe falsch erledigen, kommt hier nicht nur die Karte zurück in die Mitte, an der gewerkelt wurde, auch muss die zuletzt gewonnene Karte wieder in die Schachtel gelegt werden. Da die gewonnenen Karten am Ende des Spiels anhängig ihrer Schwierigkeit Punkte wert sind, verliert man bei einem Fehler also bereits gewonnene Punkte.

Crazy Cubes ist auf den ersten Blick ein unterhaltsames Knobelspiel, was in unseren Runden allerdings nur bedingt ankam. Mit ein wenig Erfahrung im Knobelsektor sind die niedrigsten beiden der Schwierigkeitsstufen keine wirkliche Herausforderung und selbst für ein kompetitiven Spiel zu schnell gelöst. Zudem haben wir die Erfahrung gemacht, dass dies ein Spiel ist, bei dem ältere Mitspieler gegenüber Kindern oft im Vorteil sind. Die Fähigkeit, logisch zu denken, scheint bei Erwachsenen doch etwas weiter entwickelt zu sein als bei Kinder.

Was den Spielspaß allerdings am meisten trübt, ist das Spielmaterial selbst. Ist die Dicke und Qualität der Aufgabenkarten total okay, macht es leider keinen Spaß die Blöcke selber zu bespielen. Das Plastik fühlt sich irgendwie billig an, was sicher mit daran liegt, dass diese extrem leicht, weil hohl sind. Auch, dass die Symbole nur aufgeklebt und nicht bedruckt sind, sorgt nicht für einen besseren Eindruck. Natürlich darf bei einem Spiel dieser Komplexität ein wenig darauf geachtet werden, wie man das Material zu einem akzeptablen Preis produziert bekommt, für ein besseres Spielgefühl wäre es dennoch mehr als wünschenswert gewesen bei einem Spielteil, was man ständig in der Hand hat für ein besseres haptisches Gefühl zu sorgen.

So ist Crazy Cubes ein Spiel mit wirklich guten Absichten, was bei uns auf dem Spieltisch allerdings nur für wenig Begeisterung sorgen konnte. Und dies weder in der einen, noch in der anderen Variante. Zumindest als Soloknobelspiel, in dem man einfach in Ruhe Aufgabe für Aufgabe auf sich allein gestellt löst, kam Crazy Cubes dann doch auf den Tisch, aber dieser Modus ist zwar möglich, doch kein offizieller Bestandteil des Regelwerks. 

Fakten

  • Name: Crazy Cubes
  • Autor: Jeppe Norsker
  • Grafik: n/a
  • Verlag: HCM Kinzel
  • Jahr: 2020
  • Genre: Knobelspiel
  • Alter: ab 7 Jahren
  • Spieler: 1 – 4 Spieler
  • Spieldauer: ca. 20 Minuten

Unsere Wertung

Gnislew: 2 out of 5 stars (2 / 5)

Von Gnislew

Herausgeber von Blogspiele - Die ganze Welt der Spiele. Spiele so ziemlich alles was ich in die Finger bekommen egal ob analog oder digital.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.