Dragomino

Mit Kingdomino erschien 2016 ein Plättchenlegespiel, indem die Spieler*Innen versuchen möglichst große zusammenhängende Landschaften mit Plättchen zu legen, die sie aus einer gemeinsamen Auslage gewählt haben. Ein erfolgreiches und gelungenes Spiel, welches 2017 dann auch zum Spiel des Jahres gekürt wurde.

2020 wurde dieser Erfolgsgeschichte nun ein weiteres Kapitel hinzugefügt, denn in diesem Jahr ist das Kinderspiel Dragomino erschienen, welches dann 2021 zum Kinderspiel des Jahres ernannt wurde.

Das schöne dabei ist, Dragomino ist keine reine Kopie des Vorbilds mit abgespeckten Regeln, sondern ein Spiel, was das Prinzip aus Kingdomino variiert und für eine jüngere Zielgruppe zugänglicher macht. Wer Kingdomino kennt, wird den Kernmechanismus des Spiels dabei in Dragomino wiederfinden. Die Spieler*Innen wählen reihum ein ausliegendes Landschaftsplättchen und legen es in eigenen Spielbereich an. Dabei muss immer eine Hälfte der zweigeteilten Plättchen waagerecht oder senkrecht an ein bereits liegendes Plättchen angrenzen, wobei auch mehrere Seiten angrenzen dürfen. Wurde das Plättchen gelegt, wird geschaut, ob die angrenzenden Plättchen die gleiche Landschaft zeigen. Ist dem so, bekommt der/die Spieler*In verdeckt ein Drachenei in der passenden Farbe, deckt es auf und legt es auf das angelegte Plättchen. Die Rückseite der Eier zeigt entweder ein leeres Ei oder ein Drachenbaby. Und diese Drachenbabys sind am Ende des Spiels die Punkte. Sprich, wer am Ende die meisten Drachenbabys sammeln konnte, gewinnt. Das Ende einer Partie Dragomino ist im Übrigen dann erreicht, wenn alle Drachenplättchen platziert wurden.

Wo Kingdomino als Glücksfaktor rein das Auslegen neuer Plättchen hat, ist Dragomino deutlich mehr vom Glück geprägt, da man nie weiß ob man mit einem Drachenbaby belohnt wird oder das Ei doch leer ist. Im Grunde eine gute Entscheidung, nimmt man so doch einiges an taktischen Möglichkeiten aus dem Spiel heraus, welche jüngere Kinder überfordern können und mitspielenden Eltern in Kinderspielen einen nicht zu unterschätzenden Vorteil bieten. Dragomino behält sich so also die Faszination des Landschaftsbau bei und erfordert immer noch, dass man gleiche Landschaften miteinander verbindet, entfernt allerdings den Faktor der Größe der Landschaften und ersetzt diese durch das Ziehen von Dracheneiern. Aus Sicht der Zugänglichkeit sicher ein Segen, aus Sicht des Frustfaktors allerdings auch eine Gefahr, denn nun kann man Runde für Runde Landschaften verbinden und am Ende trotzdem ohne Punkte dastehen.

Brettspieleinsteiger wird dies allerdings weniger stören und vielleicht erfreut darüber sein, dass sein Glück mal nicht von einem Würfel, sondern von einem anderen Faktor abhängig ist. Allerdings sollte man dieses Spiel aber nicht Kindern vorsetzen, die schon weiter sind, was Spielmechaniken sind und schon Kingdomino kennen und spielen. Für diese Kinder ist das Prinzip von Dragomino aus meiner Sicht nämlich eher ein Rückschritt und könnte zu enttäuschten Gesichtern führen. 

Unter dem Strich ist Dragomino ein gelungenes Spiel und ein niedlicher Weg, um in das Kingdomino-Universum einzusteigen. Einmal vom Landschaften legen angefixt, wollen die Kinder nämlich sicher bald mehr!

Fakten

  • Name: Dragomino
  • Autor: Bruno Cathala, Marie Fort, Wilfried Fort
  • Grafik: Maëva da Silva, Christine Deschamps
  • Verlag: Pegasus Spiele
  • Jahr: 2020
  • Genre: Legespiel
  • Alter: ab 5 Jahren
  • Spieler: 2 – 4 Spieler
  • Spieldauer: ca. 15 Minuten

Unsere Wertung

Gnislew: 3 out of 5 stars (3 / 5)

Von Gnislew

Herausgeber von Blogspiele - Die ganze Welt der Spiele. Spiele so ziemlich alles was ich in die Finger bekommen egal ob analog oder digital.

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