Das Genre der Roll & Write Spiele wächst und wächst und es gibt kaum einen Verlag, der kein Spiel im Programm hat, bei dem man würfelt und danach etwas einträgt. Seit den Urvätern Kniffeln und Yahtzee hat sich viel in diesem Bereich getan und seit dem Erfolg von Qwixx gehört es in diesem Genre zum guten Ton, dass eine spielende Person würfelt, aber alle spielenden Personen etwas eintragen dürfen. Erfrischend, dass Rock the Bock zumindest von der eine(r) würfelt, alle schreiben Mechanik Abstand nimmt, die anderen spielenden Personen, aber trotzdem in den Zug der aktiven Person einbezieht.
Zunächst sollte man wissen, dass Rock the Bock ein Spiel ist, welches über drei Runden gespielt wird. Natürlich nimmt sich vor einer Partie jede der mitspielenden Personen erst einmal einen Zettel. Danach folgt eine für ein Roll & Write durchaus ungewöhnliche Aktion. Jede mitspielende Person muss nämlich in Rock the Bock eine Spielerfarbe wählen. Diese wird über farbige Blumen geregelt, die sich unten links auf den Spielzetteln befinden und jede(r) Spieler(in) kreuzt dort die gewählte Farbe an.
Dann kann es auch schon mit Runde Eins losgehen! Eine Runde besteht dabei aus mehreren Spielzügen, in denen drei Aktionen durchgeführt werden:
- Würfel nehmen
- Würfeln, Würfel wählen und Ergebnis eintragen
- Würfel abstreichen
Aktion Eins entscheidet darüber, wie viele Würfel geworfen werden können und dürfen. Im ersten Zug einer Runde ist dies immer die maximale Anzahl an Würfeln, was zehn Würfel sind. In weiteren Zügen einer Runde reduziert sich die Zal, abhängig davon, wie viele Würfel man in der dritten Aktion eines Zuges abgestrichen hat.
Die zweite Aktion ist der eigentliche Würfelwurf. Wurde dieser durchgeführt hat, hilft es, die Würfel nach ihren Würfelseiten zu sortieren, um so einen guten Überblick über das Würfelergebnis zu erhalten. Nun, da man einen Überblick darüber hat, was der Würfelwurf ergeben hat, muss sich für genau eine der gewürfelten Seiten entschieden werden.
Weiße Böcke heißt dabei, dass man auf dem eigenen Blatt entsprechend viele Böcke auf dem eigenen Blatt ausmalt, wie man gewürfelt hat. Geißen in der eigenen Farbe, lässt einen entsprechend viele Geißen ausmalen.
Wölfe und Geißen in anderen Farben betreffen die mitspielenden Personen. Wählt man die Wölfe als Ergebnis, muss ein beliebiger Mitspieler entsprechend viele Wölfe auf seinem Zettel ausmalen, bei den Geißen entscheidet die Spielerfarbe darüber, welche mitspielende Person die entsprechende Anzahl Geißen ausmalt.
Wichtig zu wissen ist, dass immer alle Würfel einer Sorte gewertet werden müssen und auch, dass Zugzwang besteht. Es kann also passieren, dass man einer mitspielenden Person ungewollt Geißen zuspielt.
Im letzten Schritt müssen auf dem eigenen Zettel noch Würfel abgestrichen werden, und zwar genau so viele Würfel, wie man in Aktion Zwei verwendet hat. Dadurch definiert und verringert sich, wie bei der Erklärung für Aktion Eins erklärt, die Anzahl der Würfel, die man in den weiteren Zügen einer Runde zur Verfügung hat.
Sobald eine mitspielende Person alle zehn Würfel abgestrichen hat, scheidet diese Person aus der aktuellen Runde aus. Die anderen Teilnehmer(innen) spielen noch weiter, bis auch sie alle Würfel abgestrichen. Dann endet die aktuelle Runde. Zu beachten gilt hier, dass auch wenn man selbst nicht mehr mit würfelt man immer noch Wölfe und Geißen von den noch spielenden Personen erhalten kann, was für die Auswertung einer Runde durchaus schlechte Auswirkungen haben kann.
Ist eine Runde nämlich beendet, gibt es Punkte. Dabei schaut jede mitspielende Person auf dem eigenen Zettel, ob man mehr Wölfe oder mehr Geiße ausgemalt hat. Waren es mehr Böcke, bekommt man für jedes eigene Geiß einen Punkt. Waren es allerdings mehr Wölfe, dann bedeutet jede eigene Geiß einen Minuspunkt. Bei Gleichstand oder wenn gar keine eigenen Geißen ausgemalt wurden, werden auch keine Punkte erzielt oder verloren.
So geht das muntere Würfeln nun drei Runden und wer dann die meisten Punkte erzielen konnte, gewinnt die Partie.
Durch die vielen Startwürfel und die Möglichkeiten, den Mitspielenden auch mal eins auszuwischen, ist Rock the Bock ein durchaus solider Vertreter des derzeit so beliebten Roll & Write Genres. Zunächst mögen die Würfel mit den Wolfsköpfen und den farblich hinterlegten Böcken zwar für etwas Verwirrung am Tisch und etwas längere erste Spielrunden sorgen, da man immer erst genau hinschauen muss, was man denn nun gewürfelt hat, doch hat man die Symbole einmal drin verfliegt diese kleine Tempobremse und man es genießen für sich die Symbole zu erwürfeln und die Entscheidung treffen zu müssen ob man nun lieber viele Böcke abstreicht, aber dadurch auch viele Würfel verliert oder ob man dem Gegner lieber einen Bock gönnt und bei nächsten Zug so noch mehr Würfel für den eigenen Zug zur Verfügung hat.
Ist man einmal im Flow, dann kommt man auch oft gut mit den auf der Schachtel angegebenen 15 Minuten für eine Partie Rock the Bock hin, was das Spiel dadurch in Gruppen die das Spiel bereits kennen zu einem guten Absacker oder zu einem perfekten Titel macht, wenn man noch einen weiteren Gast des Spieleabends wartet.
Wenn ihr das nächste Mal also das Spiel auf den Tisch bringen wollt, fragt ruhig “Hast du Bock auf Rock the Bock?”!
Fakten
- Name: Rock the Bock
- Autor: Inka Brand, Markus Brand
- Grafik: Kreativbunker
- Verlag: moses.
- Jahr: 2021
- Genre: Würfelspiel / Roll & Write
- Alter: ab 8 Jahren
- Spieler: 2 – 4 Spieler
- Spieldauer: ca. 15 Minuten
Unsere Wertung
Gnislew: (3,5 / 5)
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