Welche Spiele kommen Euch in den Sinn, wenn ihr den Begriff Legespiel hört? Vielen kommt bestimmt zunächst Carcassonne in den Sinn, was auch nicht verwunderlich ist, ist das Spiel doch immer noch ein guter Vertreter des Genres. Nun hat HABA in seiner Familienspielreihe auch ein Legespiel auf den Markt gebracht und zwar Miyabi von Michael Kiesling in dem die zwei bis vier Spielenden versuchen schöne japanische Gärten zu erschaffen.

In einer von der Spielerzahl abhängigen Anzahl an Bauphasen versuchen die Spielenden in Miyabi diese Ziel zu erreichen. In den einzelnen Bauphasen werden dafür, ebenfalls abhängig von der Spieleranzahl eine bestimmte Anzahl von unterschiedlich großen Bauteilen offen in der Mitte ausgelegt. Reihum wird eines der Teile von den Spielenden dann ausgewählt und platziert, wobei ein mögliche Symbole auf den Plättchen nur in den Reihen liegen dürfen, die zum entsprechenden Symbol auf den Bauplättchen der Spielenden gehören. Die Spalte in der so Symbole hinzugekommen sind, wird nun mit einer Laterne markiert und abhängig von der Anzahl der gelegten Symbole und der Ebene in die gelegt wurde gibt es Punkte.

So geht es nun Teil für Teil, Phase für Phase, bis alle Plättchen verbaut sind oder kein(e) Spielende(r) mehr bauen kann. Nun gibt es für die meisten Symbole pro Reihe noch einmal Extrapunkte und am Ende hat einer der Spielenden die meisten Punkte und ist Sieger.

Nein, einen Innovationspreis gewinnt Miyabi nicht. Daran ändern auch die Erweiterungskärtchen nichts, die noch einmal einen zusätzlichen Punktefaktor ins Spiel bringen. Und genau dieses, ”irgendwie ist alles schon einmal da gewesen Gefühl” sorgt dafür, dass bei mir der Funke nicht so recht überspringen wollte. Irgendwie ist es dann auch so, dass man oft recht eingeschränkt ist, was die Auswahl der Plättchen angeht die man legen kann und durch die vorgegeben Reihen für die Symbole auch wo man sie hinlegen kann. Gefühlt bieten da andere Legespiele mehr Legemöglichkeiten. Auch fand ich die Geschichte mit den unterschiedlichen Ebenen nicht ideal gelöst. Besonders in den ersten Partien fand ich es schwierig zu erkennen in welcher Ebene ich mich gerade bewege und tatsächlich dauerte es auch einige Bauphasen um zu verinnerlichen, dass man die gelegten Symbole mit der gelegten Ebene multiplizieren muss und man nicht nur einfach die Punkte für die gerade gelegte Anzahl an Symbolen bekommt.

Die Reduzierung der Legemöglichkeiten ist allerdings nicht nur ein Nachteil, sondern führt auch dazu, dass Miyabi wirklich ein Familienspiel ist. Dadurch, dass die jüngeren Mitspielenden am Tisch nicht mit unzähligen Möglichkeiten für eine Platzierung erschlagen werden eignet sich Miyabi tatsächlich dazu von Eltern mit Kindern gespielt zu werden und was in den ersten Runden unter Erwachsenen noch als Vermutung herausstellte, bewahrheitete sich später genau so in den Runden mit den Nichten und Neffen.

Mit Miyabi haben HABA und Autor Michael Kiesling ein solides Legespiel veröffentlicht, dass komplett zum selbst auferlegten Siegel “Spiegelaben approved” passt. Als Familienspiel ausgelegt funktioniert es im Familienverbund gut unterfordert allerdings Vielspielende. Stehen noch nicht unzählige Legespiele im eigenen Spieleregal, kann man durchaus mal eine Runde wagen.

Fakten

  • Name: Miyabi
  • Autor: Michael Kiesling
  • Grafik: René Amthor
  • Verlag: HABA
  • Jahr: 2019
  • Art: Legespiel
  • Spieler: 2 – 4 Spieler
  • Spieldauer: ca. 45 Minuten
  • Alter: ab 8 Jahren

Unsere Wertung

Gnislew: 2.5 out of 5 stars (2,5 / 5)

Von Gnislew

Herausgeber von Blogspiele - Die ganze Welt der Spiele. Spiele so ziemlich alles was ich in die Finger bekommen egal ob analog oder digital.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.