Eisbären, Gobibären, Pandas und Koalas. Diese vier Bärenarten sollen in Bärenpark einen schönen Park spendiert bekommen. Vier Bärenarten? Moment, hier stimmt doch was nicht! Es sind doch nur drei Bärenarten. Koalas sind doch gar keine Bären. Richtig! Und dies weiß auch Phil Walker-Harding als Autor des Spiels, aber weil alle Koalas lieben, haben es die Koalas eben auch in den Bärenpark geschafft.

Das Spiel selbst ist dabei ein klassisches Legespiel. Wir nehmen Plättchen und versuchen diese auf einem vorgegebenen Areal möglichst effektiv zu platzieren. Das Area sind dabei bis zu vier Teile eines Tierparks und die Plättchen sind Tierhäuser, Außengehege oder Grünanlagen. Sind die Legemöglichkeiten zu Beginn des Spiels noch eingeschränkt, da jeder Spielende nur ein Startplättchen zur Verfügung hat und auch nur ein sehr begrenztes Areal, wachsen die Möglichkeiten im Laufe des Spiels, da man durch geschicktes platzieren seines Plättchen an neue Plättchen und Areale kommt.

Am Ende gewinnt schließlich derjenige/diejenige mit dem meisten Siegpunkten. Dabei bringen nicht nur die verschiedenen Außengehege und Tierhäuser ihren jeweil aufgedruckten Wert als Siegpunkte, auch zwischenzeitlich komplett ausgefüllte Areale erzielen Punkte. Im Spiel für Fortgeschrittene bringen Auftragskarten schließlich eine weitere strategische Ebene mit ins Spiel, bei der dann zum Beispiel auch ein aus den Grünanlagen gebauter Fluss Siegpunkte bringen kann. Bei Bärenpark gewinnt also nicht unbedingt derjenige/diejenige der/die am schnellsten die Areale gefüllt hat oder die wertvollsten Gehege gebaut hat, sondern eine Kombination aus allen Faktoren entscheidet über Sieg und Niederlage.

Legespiele gibt es natürlich viele und doch ist Bärenpark ein Genrevertreter den ich immer wieder gerne spiele. Bärenpark erfindet das Genre bei weitem nicht neu, verpackt seinen Spielmechanismus dafür in ein gelungenes Setting. So puzzelt man nicht nur Teile auf einen Spielplan, sondern versucht dabei unterbewusst auch noch einen schönen Park zu legen. Zudem muss man auch immer überlegen welche Sonderfelder man als nächstes auf dem eigenen Areal bedeckt, weil dies schließlich darüber auch entschieden wird, welche Plättchen man für die nächsten Züge wahlen kann.

Durch die Auftragsplättchen kommt dabei noch einmal ein zusätzlicher strategischer Faktor ins Spiel, überlegt man so nämlich nicht nur welche Plättchen man gerne legen möchte, sondern auch ob sich dadurch vielleicht einer der Aufträge erfüllen lässt.

Bärenpark kommt mit wirklich einfachen Regeln daher, es zu gewinnen ist allerdings eine andere Hausnummer. Klar könnte man nun sagen, dass ein gewisser Glücksfaktor über Sieg oder Niederlage entscheidet und minimal ist dies vielleicht auch richtig, einfach deshalb, weil es durchaus passieren kann, dass eine(r) der Mitspielenden einem genau das Plättchen vor der Nase wegschnappt, was man selbst gerne gehabt hätte, es überwiegt allerdings der Planungsfaktor. Dadurch, dass Alle immer sehen könne welche Felder die anderen Mitspielenden noch belegen können, kann man wunderbar umplanen und direkt auf andere Plättchen spekulieren und auch mit den Plättchenalternativen durchaus solide Punktzahlen erzielen.

Wenn es darum geht ein Plättchenlegespiel auf den Tisch zu bringen, dann ist Carcassonne immer noch mit eine erste Wahl, vor allem wenn zu zweit gespielt werden soll. Bei mehr als zwei Spielenden wird mit Carcassonne allerdings oft zu unübersichtlich und zu wenig planbar und genau dann kommt Bärenpark für mich ins Spiel. Selbst mit vier Spielenden hält sich die Wartezeit zwischen den Zügen in Grenzen und durch die unterschiedlichen Auslösefelder ist es auch nicht so dramatisch, wenn genau das Plättchen von einem der Mitspielenden genommen wird, was man selber gerne gehabt hätte. Zudem ist, wie bereits geschrieben, das Thema einfach toll und so ist Bärenpark ein Spiel, was ich wirklich gerne spiele.

Fakten

  • Name: Bärenpark
  • Autor: Phil Walker-Harding
  • Grafik: Klemens Franz
  • Verlag: Lookout Games
  • Jahr: 2017
  • Art: Legespiel
  • Spieler: 2 – 4 Spieler
  • Spieldauer: ca. 30 – 45 Minuten
  • Alter: ab 8 Jahren

Unsere Wertung

Gnislew: 4 out of 5 stars (4 / 5)

Von Gnislew

Herausgeber von Blogspiele - Die ganze Welt der Spiele. Spiele so ziemlich alles was ich in die Finger bekommen egal ob analog oder digital.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.