Per Definition stelle ich euch heute mit Mandala Stones ein abstraktes Legespiel vor. So viel gelegt wird aber eigentlich gar nicht…zumindest nicht im taktischen Sinne wie es bei Spielen dieses Genres üblicherweise so ist.

Bevor wir dazu kommen habe ich hier zunächst einmal die „harten“ Daten und Fakten zum Spiel für euch:

Name: Mandala Stones
Autor: Filip Glowasz
Design: Zbigniew Umgelter
Spieler: 2 – 4
Spielzeit: 30 Minuten
Alter: 10+
Kategorie: Familienspiel
Verlag: Board & Dice / im Deutschen erschienen beim Kobold Verlag
Preis: ca. 30 EUR

Die Optik und das Material

Das Material kommt durchaus wertig daher. Die Boards haben eine ordentliche dicke an Cardboard Material und die Mandalasteine liegen wertig und angenehm schwer in der Hand. Ich persönlich bin ein Holzmaterial Fan, allerdings ist der verwendete Kunststoff bei dieser Preiskategorie vollkommen in Ordnung. Zumal custom heat-printed Holzsteine vermutlich sehr teuer geworden wären.

Auch die Aufgabenkarten kommen in einer ordentlichen Dicke daher und scheinen einige Zeit überdauern zu können.

Die Rezension basiert auf der englischen, überwiegend sprachneutralen, Version.

Die Regelerklärung und die Funktionen

Die Regeln sind wirklich einfach und in kurzer Zeit erklärt. Jeder Mitspieler erhält ein eigenes Board auf welchem er verschiedene Türme mit den Mandalasteinen aufstapeln und seine Siegpunkte nachverfolgen kann.

Der Trick dabei ist, dass, zum einen, jeder Turm andere Wertungskriterien hat, welche unterhalb des Turmes auf dem Board angezeigt werden und man, zum anderen, die Türme nur in dem Moment stapeln darf, wenn man die Steine gerade aufgenommen hat.

In diesem Sinne hat man in seinem Spielzug immer nur eine Aktion wobei man aus zwei Möglichkeiten auswählen darf. Man darf entweder Steine aufnehmen oder Steine werten. Wenn eine der Aktionen persönlich nicht ausführbar ist dann MUSS die andere Aktion gewählt werden.

Die Aktion Aufnehmen erfolgt auf einem von zwei ausliegenden Hauptbrettern. Auf dem Brett wurden vorher diverse Stapel á 4 Steinen in Zufallsfolge ausgelegt. Die Steine gibt es in vier unterschiedlichen Farben zu je gleichen Anteilen und diese werden beim Spielaufbau blind aus einem Beutel gezogen und aufgestapelt. Jeweils vier dieser Stapel grenzen an ein Aktions-Einsatzfeld an. Es gibt 4 allgemein verfügbare Arbeiter (in diesem Falle Künstler) welche jeweils eines von zwei unterschiedlichen Mustern zeigen. Der „Trick“ ist nun, dass man einen der Künstler so auf ein freies Einsatzfeld bewegt, dass man eine für sich möglichst optimale Reihe Steine einsammelt. Dabei gibt es ein paar Regeln zu beachten:

  1. Es dürfen nur Steine genommen werden deren Symbol der Künstler zeigt.
  2. Es dürfen nur Steine genommen werden an die kein anderer Künstler angrenzt.
  3. Die Steine dürfen nur im Uhrzeigersinn aufgenommen werden, ein Überspringen/Auslassen ist nicht erlaubt (mit Ausnahme der durch einen anderen Künstler blockierten Steine).
  4. Der zuerst gewählte Stein bildet den Grundstein des neu gebildeten Turmes, darauf werden die anderen Steine in Reihenfolge der Aufnahme aufgestapelt.
  5. Den so entstandenen Turm (Anzahl = 1 gilt ebenfalls als Turm) setzt man auf ein freies Turmfeld seines Spielertableaus.

Die zweite mögliche Aktion ist die Wertung. Man kann entweder eine Farbe werten oder Steine an sich werten. Beim Steine werten nimmt man einfach so viele Steine von seinen einzelnen Türmen runter wie es beliebt. Dabei ist jeder entfernte Stein einen Siegpunkt wert. Das kann Sinn machen um z.B. spezielle Farben an Topsteinen oben auf seinen Türmen freizuräumen oder bestimmte Turmhöhen zu erreichen. Beim Farben werten müssen die Topsteine (also die obersten Steine der jeweiligen Türme) mindestens bei zwei Türmen gleichzeitig die gewählte Farbe zeigen. Wenn das der Fall ist werden alle Türme der gewählten Farbe gewertet und danach abgelegt. Ein auslassen ist nicht möglich. Die einzelnen Turmwertungen können dabei sein:

  • Jeder gewertete Turm mit einer unterschiedlichen Höhe ist einen Siegpunkt wert (Null gilt hierbei als Höhe!).
  • Von unten nach oben sinkt die Zahl der erreichten Siegpunkte je vorhandenem Stein kumulativ an (Beispiel 4/2/1/1 = 8 Punkte wenn alle vier Steine aufgestapelt sind, jedoch auch schon 6 Punkte wenn nur zwei Steine liegen).
  • Von unten nach oben steigt kumulativ die Anzahl der vorhandenen Steine (1/2/4/6).
  • Ein „gemischter“ kumulativer Turm (1/3/4/1).
  • Jede unterschiedliche im Turm „verbaute“ Farbe ist einen Siegpunkt wert, dazu gibt es +1 weiteren Siegpunkt insgesamt.

Die „abgelegten“ Steine werden sodann auf das zweite Hauptbrett, das sogenannte Mandala Brett gelegt. Hierbei wird vom Zentrum ausgehend spiralförmig einfach stur angelegt, bis irgendwann eine schöne bunte „Schnecke“ entstanden ist. Dabei werden teilweise beim Legen Felder besetzt welche dem jeweiligen Spieler ein oder zwei zusätzliche Siegpunkte bescheren. Dieses Brett läutet auch das Spielende ein. Sobald das Feld „besetzt“ wird was eine Anzahl an Händen in Höhe der Spieler anzeigt ist am Ende dieser Runde Schluss.

Am Schluss kann dann jeder Spieler noch einmal Zusatzpunkte generieren indem er eine von zwei, am Spielbeginn gezogenen, geheimen Auftragskarten auswertet. Diese können z.B. besagen welche Farben oder Symbole am Ende auf den Spielerboards noch ausliegen sollten etc.

Und das war es auch schon.

Für wen ist das Spiel etwas?

Ich ordne das Spiel im unteren Kennerspielbereich, ggf. im Familienspiel Plus Bereich an.

Wer auf abstrakte Legespieler a la Azul oder Qwirkle steht der dürfte auch hieran sicherlich seine Freude haben und nicht enttäuscht werden.

Mein persönliches Fazit

Mandala Stones ist ein solides bis gutes Legespiel, wobei mehr Wert auf das geschickte Auswerten zur richtigen Zeit als auf das Legen an sich gelegt wird. Es weiß dabei durchaus zu gefallen ohne aber etwas bahnbrechend Neues zu machen.

Ich bringe es sicherlich gerne wieder auf Tisch, es wird aber vermutlich, bei mir, kein Dauerbrenner werden.

Unsere Wertung

Dan: 3 out of 5 stars (3 / 5)

Von Dan

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