Spielt man Spiele mit Würfeln, dann sind die Seiten der Würfel ja meistens fest vorgegeben. Auch wenn viele Spiele mittlerweile Würfel beinhalten, die andere Sachen als die klassischen Werte eins bis sechs zeigen, ist es doch immer noch so, dass die Würfel unveränderbar sind. Selbst bei Spielen wie LEGO Champion, bei dem der Würfel aus LEGO-Steinen zusammengebaut wurde, ist festgelegt was auf welche Würfelseite gebaut werden muss. Dice Forge ist da anders. Zwar sind auch hier die Würfelseiten zu Beginn des Spiels vorgegeben und für jeden der zwei bis vier Spieler gleich, doch bei Dice Forge ist eines der Kernelemente die Würfelseiten während einer Partie zu verändern um so ein wenig Einfluss darauf nehmen zu können, was man würfelt und so seine Möglichkeiten für den Zug zu gestalten.

Diese Würfelgestaltung ist wiederum nötig, da man in Dice Forge versucht mit seinen Würfel an die die drei Ressourcen Gold, Sonnensplitter und Mondsplitter zu kommen, welche benötigt werden um bessere Würfelseiten zu erwerben, aber auch dafür, um an den Portalen die rund um das Spielbrett ausliegen Karten mit Siegpunkten zu kaufen. Und wie sollte es anders sein, Siegpunkte sind bei Dice Forge der Schlüssel zum Sieg und der Spieler mit dem meisten Punkten am Ende der Sieger.

Der Spielablauf ist dabei recht einfach. Nachdem der Spielplan aufgebaut wurde und die Portale ihren Werten entsprechend verteilt wurden, bekommt jeder Spieler ein Tableau um mit Einbuchtungen um nachhalten zu können wie viele Ressourcen jeder Spieler zur Verfügung hat. Nun werden mehrere Runden gespielt, wobei in jeder Runde jeder Spieler einmal am Zug ist.

Zu Beginn eines Zuges würfeln zunächst alle Spieler ihre beiden Würfel und bekommen die gewürfelten Ressourcen gutgeschrieben. Danach ist nur noch der aktive Spieler mit Aktionen im Zug dran. Hat dieser bereits an den Portalen Karten erworben die einen Verstärkungseffekt haben, kann diese nun jeden dieser Effekte einmal anwenden. Anschließend muss er sich zwischen zwei Aktionen entscheiden. Entweder verbessert er einen Würfel oder er verbringt eine Heldentat, was so viel bedeutet, dass er seine Spielfigur auf eines der Portale bewegt, die nötigen Ressourcen bezahlt und eine entsprechende Karte bekommt. Bezahlt der aktive Spieler nach seiner Aktion zwei Sonnensplitter, dann darf er nun einmalig pro Zug eine zweite Aktion durchführen. Waren alle Spieler am Zug endet eine Runde und nach einer Spielerzahl abhängigen Anzahl Runden auch das Spiel.

Nun folgt noch die Endwertung. Neben den bereits erzielten Punkten, können durch die Karten noch zusätzliche Punke dazu kommen, was dann am Ende im Normalfall dazu führt, dass ein Spieler die meisten Punkte hat und der Sieger ist. Sollte es dabei doch einmal zu einem Punktegleichstand kommen, dann teilen sich die Spieler mit der gleichen Punktzahl einfach ihre Platzierung.

Wie man aus der Regelzusammenfassung lesen kann, ist Dice Forge ein schnell erlerntes Spiel. Das Schmieden der Würfel geht einfach von der Hand, die möglichen Eigenschafte der Würfelseiten sind schlüssig und auch die Sonderfunktionen der erwerbbaren Karten hat man schnell verstanden, zumal hier die Anleitung die Karten gut erklärt und man dort natürlich auch jederzeit nachschlagen kann. Selbst für eine gewisse Modularität ist bei Dice Forge gesorgt, gibt es doch für die Portale nicht nur eine Karte die man auslegen kann, sondern unterschiedliche Karten. Die Unterschiede in den Fähigkeiten der Karten sind dabei jetzt nicht weltbewegend, aber unterschiedlich genug, dass man mit unterschiedlichen Auslagen und ein unterschiedliches Spielgefühl hat.

Nicht ganz unwichtig zu wissen, ist, dass Dice Forge ganz klar ein Familienspiel ist. Baut an das Spiel zum ersten Mal auf könnte durch den großen Spielplan und das opulente Material der Eindruck entstehen, dass Dice Forge ein Kenner- oder Expertenspiel ist. Dies täuscht. Dice Forge ist ganz klar ein Familienspiel. Die Regeln sind wirklich schnell verstanden und eingänglich und die Möglichkeiten während eines Zuges überschaubar, aber nicht eintönig. So einfach die Frage auch klingen mag, ob man nun einen Würfel verbessern möchte oder sich eine Karte holt, so knifflig kann sich diese Frage im Spielverlauf gestalten. Vielleicht ist gerade jetzt die günstige Karte genau die richtige Wahl, auf der anderen Seite könnte man aber auch eine Runde später eine etwas teurere Karte erwerben. Durch diese Kleinigkeiten wird aus einem einfachen Spiel, ein einfaches Spiel was auch über viele Partien Spaß macht. Dice Forge lädt alleine durch seine Optik zum spielen und und Dice Forge lässt einen dabei auch nicht enttäuscht zurück. Ein Spiel, was einen Blick wert ist. 

Fakten

Name: Dice Forge
Autor: Régis Bonnessée
Grafik: Biboun
Verlag: Libellud
Jahr: 2017
Art: Drafting, Würfelspiel
Spieler: 2 – 4 Spieler
Spieldauer: ca. 45 Minuten
Alter: ab 10 Jahren

Unsere Wertung

Gnislew: 3 out of 5 stars (3 / 5)

Von Gnislew

Herausgeber von Blogspiele - Die ganze Welt der Spiele. Spiele so ziemlich alles was ich in die Finger bekommen egal ob analog oder digital.

Ein Gedanke zu „Dice Forge (Libellud): Baut eigene Würfel“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.