Hallo zusammen und herzlich Willkommen zu der nächsten Ausgabe meines kleinen Brettspiel-ABC’s.

Die Wochen schreiten voran und in dieser Woche sind wir schon bei Buchstabe „P“ angekommen. Aber dafür müsst ihr euch heute nichts über ein schwieriges Auswahlverfahren anhören, denn die Wahl war einfach und ich musste nicht nachdenken.

Ich möchte heute ein echt „mainstreamiges“ Spiel vorstellen, namentlich: Paleo.

Eigentlich müsste man auch mal einen Artikel darüber schreiben ob es den sogenannten Mainstream bei Brettspielen eigentlich wirklich gibt. Naja, ein andermal vielleicht.

Paleo ist aber das Kennerspiel 2021 geworden und somit natürlich auch Personen, die sich außerhalb unserer Brettspielwelt bewegen, bekannt.

Ich muss auch sagen, dass es den Preis zu Recht bekommen hat. Damit will ich die anderen Nominierten gar nicht klein reden, aber mir gefällt Paleo einfach wirklich gut.

Interessanterweise war das gar nicht immer so. Zum ersten mal habe ich bewusst etwas über dieses Spiel in einer Ausgabe der Zeitschrift Spielbox gelesen. Es hat meine Aufmerksamkeit bekommen, da es sich als ein kooperatives Spiel vorgestellt hat und ich diese ja nun mal gerne spiele. Als ich dann aber das Thema und das Material gesehen hatte, habe ich es geistig als uninteressant abgelegt. Es hat mich nicht getriggert.

Als die Berichterstattung von anderen Bloggern aber zunahm und ich ein gutes Angebot gefunden hatte, habe ich dann doch zugeschlagen. Ich habe es nicht bereut.

Soviel zu meiner kleinen Geschichte zu Paleo. Aber worum geht es in Paleo eigentlich?

Die Spieler übernehmen jeweils eine kleine Gruppe Steinzeitmenschen aus einem gemeinsamen Stamm und kämpfen ums überleben.

Dieser Überlebenskampf sieht allerdings jede Partie anders aus, denn das Spiel besteht aus verschiedenen Modulen, welche man beliebig mischen kann. Daraus ergibt sich natürlich auch ein wechselnder Schwierigkeitsgrad.

Ein Set aus Grundkarten ist immer dabei und dann kommen noch zwei Module dazu. Dann steht das Abenteuer. Jedes Modul bringt noch eigene Aufgaben mit, welche erfüllt werden müssen. Gewonnen haben die Spieler, sobald sie eine aus 5 Teilen bestehende Höhlenmalerei fertiggestellt haben. Um die Teile zu bekommen, müssen meist recht schwierige Aufgaben bewältigt werden.

Verlieren kann man auf vielfältige Weise. Meist passiert das aber wenn man seinen Stamm des Nachts nicht ernähren kann und somit Totenkopfmarker sammelt. Hat die Gruppe 5 davon gesammelt, ist man gescheitert.

Nochmal zurück zu den Karten. Alle Karten werden gemischt und gleichmäßig auf alle Spieler verteilt. Die Karten dürfen dann nicht mehr in der Reiehenfolge verändert werden.

Zu Beginn jedes Zuges zieht jeer Spieler die obersten drei Karten seines Stapels , lässt diese aber verdeckt.

Die Rückseiten der Karten verraten so ungefär, was einen auf der Vorderseite erwarten wird. Ist z.B. Wald abgebildet, gibt es eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass man Holz oder Jagdwild findet.

So muss man, möglichst in Absprache mit seinen Mitspielern, entscheiden welche Karte man für diesen Zug auswählen möchte. Die anderen beiden werden wieder auf seinen Stapel gelegt.

Dann werden die Karten umgedreht und die Aufgaben auf den Karten müssen bewältigt werden. Man kann sich gegenseitig unterstützen, wenn die Karten das zulassen.

Denn jeder hat unter Umständen andere Spezialisten in seiner Gruppe, welche ein anderer Spieler jetzt aber gut gebrauchen kann.

Ist der Stapel eines Spielers leer, ist sein Tag beendet und er muss schlafen gehen.

Wenn alle durch sind beginnt die Nacht und alle Stammesmitglieder wollen versorgt werden. Je nachdem wie gut das gelingt, startet danach der nächste Tag.

Alle Karten, die noch im Spiel sind, also im Laufe des letzten Tages abgelegt wurden, werden neu gemischt und wieder gleichmäßig verteilt. So geht es in einen neuen Tag.

Das waren natürlich nicht alle Regeln, aber es sollte euch einen kleinen Überblick gegeben haben.

Das Spiel gefällt mir ausgesprochen gut, da es einfach stimmig ist. Wenn ich mich dafür entscheide in den Wald zu gehen, weiss ich halt nicht was genau mich erwartet.

Das finde ich hier gut umgesetzt. Auch , dass der Tag durch die Karten begrenzt ist und man halt nur ein bestimmtes Pensum an Aufgaben an einem Tag schaffen kann, ist gut abgebildet.

Das Thema ist also wirklich gut getroffen.

Dadurch, dass es modular ist, ist jede Partie ein neues Spielerlebnis. Keine Partie gleicht der nächsten und somit hat einen enorm hohen Wiederspielwert.  Auch, dass man so den Schwierigkeitsgrad anpassen kann, weiß mir zu gefallen. Das Spiel ist aber grundsätzlich nicht ganz einfach zu gewinnen, also muss man mit vermehrten Niederlagen rechnen.

Mich spornt das ja eher an, aber man sollte das schon aushalten können.

Das macht es dann auch tatsächlich zum Kennerspiel. Auch die Regeln sind etwas gewöhnungsbedürftig. Aber wenn man einmal im Spiel ist, braucht man diese kaum noch.

Wer also mit seiner Familie mal ein etwas anspruchsvolleres Spiel auf den Tisch bringen möchte, ist bei Paleo absolut richtig.

So, das soll es aber jetzt auch wieder gewesen sein.

Abschließend noch die Fakten:

  • Name:  Paleo
  • Autor: Peter Rustemeyer
  • Spieler: 1-4 Spieler
  • Dauer: ca. 45-60 Minuten
  • Alter: ab 10 Jahren empfohlen
  • Verlag: Hans im Glück              

Von Yogi

männlich, Anfang 40, Brettspiel-Nerd

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