Fieber zu haben ist meist keine schöne Erfahrung. Wenn man dann eigentlich im Bett liegen und sich auskurieren will, ist es dann gar nicht schön, wenn ein Konkurrenzkampf zwischen den behandelten Ärzten und ein Streit darüber entbrannt ist, welche Behandlungsmethode die Richtige ist. In Fieber schlüpfen die Spielenden dabei glücklicherweise nicht in die Rolle des Patienten, sondern in die der Ärzte und Ärztinnen um Ende alleine übrig zu bleiben umso die eigene Behandlungsmethode durchzusetzen.

Ein Kartenspiel

Fieber setzt dieses Szenario in Form eines Kartenspiels um, in dem alle Spielenden versuchen die anderen Spielenden in eine Situation zu bringen in der sie keine Karte legen können.

Vor Spielbeginn wird dazu zunächst das Tableau mit dem Patienten in die Tischmitte gelegt und mit Hilfe eines Markers die aktuelle Temperatur des Patienten markiert. Diese beträgt bei Spielbeginn 37° Celsius.

Nun werden alle Karten zu einem Stapel zusammengemischt und anschließend erhält jeder Spielende genau eine Karte mit roter, weißer und blauer Rückseite. Jeder Spielende hat also drei Startkarten auf der Hand, von jeder Kartenart eine. Die Karten werden auch das ganze Spiel so in der Hand gehalten, dass alle Spieler die unterschiedlichen Kartenrückseiten sehen können. Warum? Dazu später mehr!

Nachdem der Kartenstapel nun noch einmal gemischt wurde, wird dieser als Nachziehstapel bereitgelegt. Neben dem Stapel sollte etwas Platz für einen Ablagestapel gelassen werden und der kränklichste Spieler darf dann das Spiel beginnen.

Kartenlegen, Karte ausführen, Karte nachziehen

Das Spiel selber ist nun super simpel. Wer an der Reihe ist spielt eine Karte von der Hand aus, führt die Anweisungen der Karte aus und zieht danach eine Karte nach. Bei der Karte die man ausspielen möchte, versucht man eine Karte zu spielen, die dazu führt, dass der nächste Spielende keine Karte mehr legen kann.

Und hier kommen die Kartenrückseiten ins Spiel. Diese geben nämlich grob an, welchen Effekt eine Karte hat und so weiß man immer, welche Optionen die Spieler haben, aber nie wie diese im Detail aussehen. Rote Karten sorgen dabei für einen Temperaturanstieg, blaue Karten senken die Temperatur und weiße Karten sind Sonderkarten.

Eine rote Karte kann so zum Beispiel nicht mehr gelegt werden, wenn dadurch die Temperatur des Patienten über 41° Celsius steigen würde. Dementsprechend kann keine blaue Karte gespielt werden, wenn die Temperatur durch die Karte unter 35° Celsius fallen würde. Auch für weiße Karten gibt es eine Einschränkung in ihrer Spielbarkeit. Hier gilt: eine weiße Karte darf nicht auf eine weiße Karte gespielt werden.

Hat der Spielende nun eine Karte gespielt und die Aktion der Karte ausgeführt, wird nun noch eine Karte vom Nachziehstapel nachgezogen. Doch Achtung: Wer es vergisst eine Karte zu ziehen und der nächste Spielende bereits eine Karte gespielt hat, darf nicht mehr nachträglich nachgezogen werden. Ab sofort muss mit einer Handkarte weniger gespielt werden.

Mit einer Karte weniger muss auch der Spielende weiter machen, der keine Karte ausspielen kann. Tritt dieser Fall ein, und alle Mitspielenden wollen ja, dass dieser Fall eintritt, muss der betroffene Spielende eine seiner Handkarten ablegen ohne dafür eine Karte nachzuziehen. Verliert man seine letzte Handkarte scheidet man aus.

Gespielt wird solange, bis es nur noch einen Spielenden mit Handkarten gibt, welcher dann als Sieger der Partie gilt.

Toller Absacker

Wie man heraus lesen kann, handelt es sich bei Fieber nicht um ein Komplexitätsmonster. Wir haben es hier mit einem super einfachen Kartenspiel zu tun, was allerdings keinesfalls langweilig ist. In meinen Spielgruppen war das Spiel oft der perfekte Start in den Spieleabend oder ein gelungener Absacker, da die Regeln wirklich in zwei Minuten erklärt sind und man fast sofort losspielen kann. Der Kniff mit den farblich unterschiedlichen Kartenrückseiten nimmt dabei für alle Spieler den Glücksfaktor etwas aus dem Spiel, weiß man doch immer, welche groben Möglichkeiten der nächste Spielende hat und kann man so versuchen diesen gezielt in eine missliche Lage zu bringen.

Natürlich ist Fieber kein abendfüllendes Spiel, aber das will das Spiel auch gar nicht sein. Es will genau der Snack für Zwischendurch sein, der es ist und darin ist Fieber richtig gut. 

Fakten

  • Name: Fieber
  • Autor: Tom Schoeps
  • Illustration: Michael Menzel
  • Grafik: Volker Maas
  • Verlag: moses. Verlag GmbH
  • Jahr: 20017
  • Art: Kartenspiel
  • Spieler: 2 – 5 Spieler
  • Spieldauer: ca. 10 Minuten
  • Alter: ab 8 Jahren

Unsere Wertung

Gnislew: 3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

Von Gnislew

Herausgeber von Blogspiele - Die ganze Welt der Spiele. Spiele so ziemlich alles was ich in die Finger bekommen egal ob analog oder digital.

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