Man kann Spiele in Schachteln packen. Oder man geht wie der NSV neue Wege und packt seine Spiele in die Tüte. Einer Tüte zum aufreißen. Der Inhalt: ein sechsseitiger Würfel, ein Spielblock, die Anleitung und ein Bleistift. Und da die Anleitung auch noch kurz und einfach beschrieben ist, kann nach dem ersten aufreißen fast direkt losgespielt werden. So macht es der NSV mit seinen Minnys und eines dieser Minnys ist Hamstern um das es um folgenden gehen soll.

Kreuz den Raum voll

Schauen wir mal kurz auf die Regeln. Vor Spielbeginn bekommt jeder Mitspieler erst einmal einen Zettel vom Spielblock. Dieser zeigt ein Höhlensystem, was für jeden Spieler gleich ist. Das System ist dabei in unterschiedlich große Räume unterteilt, die mit Gängen verbunden sind und in manchen Räumen sind noch Pilze oder Eicheln abgebildet. Will man nun eine Partie Hamstern spielen, sollte man zunächst einmal wissen, dass ein Spiel immer über mehrere Runden gespielt wird und in jeder Runde genau einmal mit dem zum Spiel gehörenden sechsseitigen Würfel gewürfelt und das Würfelergebnis immer für alle Mitspieler gilt.

Doch bevor das erste Mal gewürfelt wird, müssen alle Spieler zuerst einmal ein Kreuz irgendwo in die mittlere Kammer des Höhlensystems einzeichen. Dies ist er Ausgangspunkt für weitere Kreuze, denn alle Kreuze die während des Spiels nun eingezeichnet werden, müssen immer waagerecht oder senkrecht an ein bereits eingezeichnetes Kreuz angrenzen.

Nun kann aber wirklich gewürfelt werden. Wie geschrieben wird genau einmal gewürfelt und alle Spieler müssen nun so viele Kreuze in ihrem Höhlensystem machen wie der Würfelwurf zeigt. Dabei gilt es zum einen die waagerecht/senkrecht-Regel von weiter zu beachten,es ist aber auch so, dass alle Kreuze immer in einer Kammer gemacht werden müssen und nicht über mehrere Kammern verteilt werden dürfen. Auch muss immer die gesamte Anzahl an geforderten Kreuzen eingezeichnet werden. Eine neue Kammer kann begonnen werden, wenn ein an einen Gang angrenzenden Feld bereits angekreuzt wurde. Kann man das Würfelergebnis nicht einzeichnen, muss man passen.

Eine Sonderregel stellt eine gewürfelte Eins da. Auf dem Spielplan gibt es einen Bereich der einen Würfel mit dem Ergebnis Eins zeigt und daneben sieben leere Felder hat. Dies ist wichtig, da die Spieler bei einer Eins selbst entscheiden können wie viele Felder sie ankreuzen wollen. Zwischen einem und sieben Feldern ist dabei alles möglich, allerdings muss für jedes angekreuzte Feld eines der freien Felder abgestriche werden, so dass es passieren kann, dass bei späteren Würfen einer Eins ein Spieler keine Felder mehr ankreuzen kann und passen muss.

Damit eine Partie nicht ewig läuft wurde ein Mechanismus implementiert, der für das Spielende sorgt. Sobald ein Spieler seine vierte Kammer startet, kreuzen alle Spieler das Sanduhrsymbol auf dem Zettel an. Hinter diesem sind drei Felder die die Vier eines Würfels zeigen. Immer wenn nun eine vier oder höher gewürfelt wird, muss eines dieser Felder angekreuzt werden. Wurde die letzte vier angekreuzt, wird die aktuelle Runde gespielt und danach endet das Spiel.

Nun kommt es zur Schlusswertung. Jede vollständig ausgefüllte Kammer bringt die Punkte die neben der Kammer auf dem Zettel aufgedruckt sind. Unvollständige Kammern bringen keine Punkte. Ein angekreuzter Pilz bringt immer einen Zusatzpunkt. Egal ob eine Kammer fertig gestellt wurde oder nicht. Auch angekreuzte Eicheln bringen immer Punkte. Hier gibt eine kleine Notiz auf dem Spielzettel Auskunft darüber wie viele Punkte. Je nach Anzahl der angekreuzten Eicheln sind dies zwischen zwei und 16 Punkten. Nun werden die Punkte aus den den drei Punktequellen addiert. Wer dann die meisten Punkte hat gewinnt.

Schnell gespielt, aber wenig spannend

Leider konnte mich Hamstern nicht packen. Gerade wenn beide Spieler ähnlich ihre Kreuze setzen kommt bei der Punkteverteilung wenig Wettkampf auch und auch vermisse ich die Abwechslung im Spiel. Wo man bei Volle Weiden gut überlegt wie man seine Zäune setzt, ist Hamstern schnell ein stupides abarbeiten von Kammern. Etwas besser wird das Spiel durch die mitgelieferte Regelvariante. Dann nämlich darf jeder Spieler sein ersten Kreuz in einer beliebigen Kammer machen und dann kommt auch so etwas wie Wettkampf auf, da nun die Gefahr der gleichen Kreuze bei allen Spielern etwas geringer ist. Gut gefallen hat mir der Mechanismus um ein Spielende einzuleiten. So verlockt das Ungewisse Ende durchaus dazu doch noch eine Kammer zu eröffnen um Pilze oder Eicheln zu sammeln, allerdings reicht der Mechanismus nicht dazu Hamstern dazu zu verhelfen ein herausragendes Spiel zu werden. Von den vier Minnys ist Hamstern für mich auf jeden Fall das schwächste Spiel und leider der Titel, der wohl nur selten mal mit Reise kommen wird. Dafür war Volle Weiden einfach zu gut und Abwechslungsreich als das gehamstert werden will.

Fakten

Name: Hamstern
Autor: Moritz Dressler
Grafik: Christian Opperer
Verlag: NSV
Jahr: 2020
Genre: Roll & Write
Spieler: 2 – 6 Spieler
Spieldauer: ca. 5 Minuten
Alter: ab 8 Jahren

Unsere Wertung:

Gnislew: 2 out of 5 stars (2 / 5)


Die anderen Minnys: [Volle Weiden | Hooneymoon | Wolle]

Von Gnislew

Herausgeber von Blogspiele - Die ganze Welt der Spiele. Spiele so ziemlich alles was ich in die Finger bekommen egal ob analog oder digital.

Ein Gedanke zu „Das NSV-Minnys-Special- Hamstern (NSV): Wer füllt seine Höhle am Besten?“

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