Bang! - The Dice Game

Spiele wie “Colt Express” oder “Great Western Trail” beweisen eindrucksvoll, dass sich der wilde Westen wunderbar zu einem Spiel verarbeiten lässt. Auch “Bang! – The Dice Game” spielt im Wilden Westen und verspricht spannende Würfelduelle. Hier werden die Duellen, die sich sonst vor den Saloontüren in diversen Städten abgespielt haben, mit Würfeln auf den Spieltisch gebracht.

“Bang! – The Dice Game” ist dabei ein Spiel, das man im Idealfall in großer Runde spielt. In der Theorie kann das Spiel zwar bereits mit drei Spielern und dann angepassten Regeln gespielt werden, zum Kracher wird es allerdings eher, wenn sechs, sieben oder sogar acht Spieler am Tisch sitzen. Dann nämlich kann das Spiel sich richtig entfalten und die Spieler ihre geheimen Rollen auch entsprechend ausleben.

Bang! - The Dice Game

In “Bang! – The Dice Game” haben die Spieler nämlich unterschiedliche Siegbedingungen. So ist immer ein Spieler der Sheriff. Dieser gewinnt, wenn er es schafft, alle Banditen und Gesetzlosen auszuschalten und ist auch der einzige Spieler, der seine Rollenkarte offen auslegen muss.

Ebenfalls immer dabei ist ein Gesetzloser, wobei es im Spiel zu acht sogar zwei Gesetzlose sind. Seine Aufgabe besteht darin, alle anderen Spieler am Tisch auszuschalten und sozusagen der Last Man Standing zu werden.

Dann gibt es je nach Spielerzahl zwei bis drei Banditen in der Spielrunde. Diese wollen den Sheriff aus dem Weg räumen und gewinnen als Team, sobald dies gelingt.

Die letzte Rolle ist der Hilfssheriff. Er unterstützt den Sheriff bei seiner Aufgabe, die Banditen und den oder die Gesetzlosen auszuschalten. Allerdings verliert er auch, sobald der Sheriff ausgeschaltet wurde.

Der Spielablauf selbst ist dann super einfach. Wer an der Reihe ist, nimmt sich die fünf Würfel des Spiels und darf diese bis zu dreimal würfeln. Nach den ersten beiden Würfeln darf er sich dann entscheiden Würfel zur Seite zu legen, um diese nach dem dritten Wurf werten zu lassen und auch zwischen den Würfen bereits herausgelegte Würfel wieder neu Würfeln. Es müssen auch nicht drei Würfe durchgeführt werden, sondern ein Zug kann auch vorzeitig beendet werden. Wichtig ist  nur, dass Würfel, die das Dynamit zeigen, nicht erneut gewürfelt werden dürfen und drei oder mehr Dynamitstangen das sofortige Ende des Zuges bedeuten. Und ebenfalls wichtig ist, dass Pfeile direkt ausgewertet werden und nicht erst nach dem Zug. Für einen gewürfelten Pfeil bekommt man direkt einen Pfeil aus dem Vorrat und darf den entsprechenden Würfel beim nächsten Wurf allerdings erneut würfeln.

Neben den beiden bereits genannten Symbolen gibt es noch den Bierkrug, der sich selbst oder einem Mitspieler Lebenspunkte zurück gibt und das Fadenkreuz mit Reichweite eins oder zwei, mit dem man einem Spieler einen oder zwei Plätze entfernt jeweils einen Lebenspunkt abziehen kann. Das letzte Symbol ist die Gatling Gun. Schafft man es drei der mehr dieser Symbole zu erwürfeln, verlieren alle Mitspieler einen Lebenspunkt und man selbst darf alle Pfeile, die man vor sich liegen hat, wieder in den Vorrat zurücklegen.

Und um alles vollständig abgehandelt zu haben, noch einmal kurz zum Dynamit und zu den Pfeilen. Beim Dynamit darf man wie geschrieben nicht drei oder mehr Stangen erwürfeln. Sonst endet nicht nur der Zug, man erleidet auch einen Schadenspunkt. Und auch die gesammelten Pfeile bleiben nicht ohne Bedeutung. Sobald ein Spieler den letzten Pfeil aus dem Vorrat genommen hat, bekommen alle Spieler für jeden Pfeil, den sie besitzen, einen Schadenspunkt.

So entspinnt sich ein Spiel, bei dem niemand zu offensichtlich seine Rolle verraten möchte, man immer versucht, am Leben zu bleiben und im Idealfall nur diejenigen Mitspieler beschließen, die es für den eigenen Erfolg ausschalten gilt. Da werden dann auch schon mal vermeintliche Gegner geheilt, um nicht aufzufallen oder um die Niederlage abzuwenden oder man spielt bewusst auf die Gatling Guns, um zum einen Schaden auszuteilen, aber auch um die gesammelten Pfeile wieder loszuwerden.

Die Spielmechanismen sind dabei schnell gelernt. Die ewige Gefahr abgeschossen zu werden, die stetige Schadenfreude, die in der Luft liegt und natürlich die Suche nach Verbündeten und Gegnern sorgt am Tisch für Unterhaltung und Spaß und für so manchen Lacher. Klar, dass Theme ist vielleicht nicht für jeden etwas und klar Player Elimination ein Mechanismus den nicht jeder mag, aber zum einen sollte man das Thema hie klar mit einem Augenzwinkern sehen und zum anderen bedeutet hier ein Ausscheiden, abgesehen vom Gesetzlosen, ja nicht direkt, dass man verloren hat.

Wer auf der Suche nach einem schnell gespielten Würfelspiel mit Ärgerfaktor ist, macht mit “Bang! – The Dice Game” also nichts verkehrt und so bleibt nicht mehr viel mehr, als “Viel Spaß!” bei den Duellen im Wilden Westen zu wünschen.

Fakten

  • Name: Bang! – The Dice Game
  • Autor: Michael Palm, Lukas Zach
  • Grafik: Riccardo Pieruccini
  • Verlag: ABACUSSPIELE
  • Jahr: 2013
  • Art: Würfelspiel
  • Spieler: 3  – 8 Spieler
  • Spieldauer: ca. 15 Minuten
  • Alter: ab 8 Jahren

Unsere Wertung

Gnislew: 3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

Von Gnislew

Herausgeber von Blogspiele - Die ganze Welt der Spiele. Spiele so ziemlich alles was ich in die Finger bekommen egal ob analog oder digital.

Ein Gedanke zu „Bang! – The Dice Game (ABACUSSPIELE): Würfelschießereien mit verdeckten Rollen“

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