Pandemic Legacy Season 2

Zwei Jahre nach dem großartigen Pandemic Legacy – Season 1 hat die Legacy-Variante des beliebten kooperativen Spiels eine Fortsetzung bekommen. Pandemic Legacy ist mit Pandemic Legacy – Season 2 zurück und diesmal muss die bekannte Welt nicht vor einem Virus gerettet werden, sondern neu entdeckt und wieder aufgebaut werden. 71 Jahre nach dem ersten Spiel angesiedelt ist die Welt wie wir sie kennen nämlich nicht mehr wie wir sie kennen.

12 bis 24 Partien

Die Kampagne dauert dabei zwischen 12 und 24 Partien, da man in Pandemic Legacy – Season 2  ein komplettes Jahr spielt und jeder Monat maximal zweimal gespielt werden darf.

Doch worum geht es bei Pandemic Legacy – Season 2 überhaupt? Über die Hintergrundgeschichte möchte ich aus Spoilergründen an dieser Stelle gar nicht schreiben, doch wie einleitend geschrieben haben wir es hier mit einem kooperativen Spiel zu tun. Heißt: entweder man gewinnt zusammen oder man verliert zusammen. Ziel des Spiels ist dafür zu sorgen, dass die Menschen in den noch vorhandenen Zufluchten nicht verhungern und zudem möchte man die Welt nach und nach erkunden.

Der Hungerfaktor sorgt dabei dafür, dass das bekannte Pandemic-Spielprinzip ein wenig auf den Kopf gestellt wird. Versuchen wir im klassischen Pandemic und auch in Pandemic Legacy – Season 1 möglichst effektiv Seuchenwürfel vom Brett zu bekommen, heißt es nun Vorratswürfel auf das Brett zu bekommen. Gerade in den ersten Partien muss hier ein echtes umdenken im Kopf stattfinden und man muss auch lernen die Situation auf dem Brett richtig zu lesen, da man durch unzählige Partien von Pandemic in anderer Form so auf das entfernen von Würfeln konditioniert wurde. Eines Sache gilt allerdings auch in Pandemic Legacy – Season 2. Das Spiel ist…

…schneller verloren als gewonnen.

War die Wahrscheinlichkeit für eine schnelle Niederlage schon in Pandemic Legacy – Season 1 höher als die für einen schnellen Sieg, hat sich daran auch in Pandemic Legacy -Season 2 nicht geändert. Noch immer sind die Bedingungen für eine Niederlage vielfältiger als die Bedingungen für einen Sieg. Doch genau daraus bezieht ja schon das Grundspiel seinen Reiz, warum sollte man davon in der Fortsetzung der Legacy-Variante abweichen?

Der Plan verändert sich

Bleibt eine Frage offen. Wie sehr ändert sich das Spielgefühl durch die zu Beginn kleine Karte und den Faktor, dass nun Würfel auf das Brett statt vom Brett müssen? 

Hier kann gesagt werden, dass sich das Spielgefühl schon deutlich ändert. Der Vorrat an neuen Nahrungswürfeln ist endlich und zumal darf man nie vergessen neue Gebiete zu erschließen. Das Leben am Ressourcenlimit kommt hierdurch noch einmal mehr zum tragen als in Pandemic Legacy – Season 1 denn neu erschlossene Gebiete bedeutet auch mehr Städte die mit Nahrung versorgt werden müssen.

Dabei ist es faszinierend, wie Pandemic Legacy – Season 2 trotz vieler parallelen zu Pandemic Legacy – Season 1 ein komplett anderes Spiel ist und dies obwohl man viele Elemente bereits aus dem Vorgänger kennt. Spielmaterial wird dauerhaft verändert oder wird zerstört, es kommen neue Regeln hinzu oder Regeln werden angepasst und zum Teil gibt es sogar die gleichen Bedingungen für eine Niederlage wie in Pandemic Legacy – Season 1 oder dem Original Pandemic. Doch tatsächlich sorgt die kleine Welt und die Ressourcenknappheit für neue Spielerlebnisse. Natürlich hilft es, dass man hier auch was die Story angeht sich Gedanken gemacht hat und eben nicht die Geschehnisse aus Pandemic Legacy – Season 1 kopiert, man aber direkt an diese anknüpft und man so alte “Pandemic Legacy”-Hasen abholt, es dabei aber gelingt Neueinsteiger nicht mit zuviel Referenzen zu verschrecken oder vorauszusetzen, dass man den Vorgänger gespielt haben muss.

Hierzu sollte man wissen, dass unsere Spielgruppe aus drei Spielern bestand, die bereits das erste Spiel gespielt haben, während es für ein Spieler nicht nur das erste Pandemic Legacy war, sondern zudem überhaupt der erste Berührungspunkt mit Pandemic und kooperativen spielen. Und dieser Spieler hatte wirklich nie das Gefühl, dass ihm Hintergrundwissen fehlen würde um der Geschichte von Pandemic Legacy – Season 2 folgen zu können.

Am Besten in gleicher Besetzung

Man merkt also, das Pandemic Legacy – Season 2 mehr ist als ein einfaches Spiel und mehr ist als eine normale Partie Pandemic. Pandemic Legacy – Season 2 erzählt, wie erwähnt, über die Laufzeit der Kampagne eine Geschichte an der die Spieler aktiv mitarbeiten. Deswegen ist es auch eine gute Idee Pandemic Legacy – Season 2 idealerweise immer in der gleichen Besetzung zu spielen. Klar, kann man auch von Partie zu Partie wechseln, aber dann ist es für die Personen die nicht dauerhaft dabei sind weniger ein Legacy-Spiel, sondern eher eine Variante des Grundspiels.

Trotz “Einmalfaktor” lohnenswert

Die große Frage die sich viele Spieler stellen, die Interesse an Pandemic Legacy – Season 2 haben ist, ob sich die Anschaffung lohnt, da man ja im Grunde das Spiel nur einmal oder besser gesagt 12 – 24 Mal spielen kann und es danach unbrauchbar ist. Die Antwort auf diese Frage lautet ganz klar ja. Bricht man den Anschaffungspreis auf die kleinste Zahl möglicher Partien runter, dann ist man selbst wenn man nur zu zweit spielt bei einem Preis pro Partie, der deutlich unter dem liegt, was man für andere Freizeitgestaltungen mit ähnlicher Dauer, wie zum Beispiel einem Kinobesuch zahlt.

Zudem darf man nicht vergessen, dass man ein sehr individuelles Spielerlebnis bekommt. Natürlich ist ist die grundsätzliche Entwicklung der Kampagne vorgegeben, doch verändert sich jeder Spielplan auf unterschiedliche Art und Weise und das Spiel bietet weitere Möglichkeiten ihm seine eigene Note zu verleihen.

Hat Pandemic Legacy – Season 1 das kooperative Spiele quasi revolutioniert, folgt mit Pandemic Legacy – Season 2 eine gelungene Evolution. Bekannte Mechanismen werden abgewandelt und neue Wege für packende Missionen werden gefunden und eingeführt. Dabei ist Pandemic Legacy – Season 2 immer fordernd, aber nie unfair. Und eines ist garantiert, die Spieleabende mit diesem Spiel werden bleibende Erinnerung sein.

Fakten

  • Name: Pandemic Legacy – Season 2
  • Autor: Rob Daviau, Matt Leacock
  • Grafik: Atha Kanaani, Chris Quilliams
  • Verlag: Z-Man Games
  • Jahr: 2017
  • Genre: kooperatives Strategiespiel
  • Spieler: 2 – 4 Spieler
  • Spieldauer: ca. 60 Minuten pro Partie
  • Alter: ab 14 Jahren

Unsere Wertung

Gnislew: 5 out of 5 stars (5 / 5)

Von Gnislew

Herausgeber von Blogspiele - Die ganze Welt der Spiele. Spiele so ziemlich alles was ich in die Finger bekommen egal ob analog oder digital.

Ein Gedanke zu „Pandemic Legacy – Season 2 (Z-Man Games): Die Welt neu entdecken“

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