Käpt’n Hook, Dschafar, Malefiz, Prinz John, die Herzkönigin und Ursula. Sechs Charaktere die alle eines gemeinsam haben. Sie sind allesamt Bösewicht aus dem Unternehmen Disney. Im Brettspiel Villainous übernehmen die zwei bis sechs Spielenden nun die Rolle einer dieser Bösewichte und versuchen das Spiel zu gewinnen in dem sie das individuelle Ziel des von ihnen gewählten Bösewichts erfüllen.

Karten und Aktionen

Wie schon erwähnt wählt jeder der mitspielt einen Bösewicht aus und bekommt neben der passenden Spielfigur auch die passende Spielertafel, sowie das passende Bösewicht-Kartendeck und den entsprechenden Schicksal-Kartenstapel. Das Material wird bereit gelegt und mit vier Karten aus dem Bösewicht-Kartendeck auf der Hand geht es los.

In mehreren Runden gilt es das persönliche Ziel zu erreichen, wobei in den Runden jeder Spielerzug in drei Kernaktionen unterteilt ist. Im ersten Schritt muss die eigenen Spielfigur von einem Ort auf dem eigenen Spielertableau auf ein anderen Ort bewegt werden. Danach wird der gewählte Ort betrachtet. Dieser zeigt noch einmal mögliche Aktionen die man in seinem Zug ausführen kann, wobei die Reihenfolge dabei egal ist, aber jede gezeigt Aktion nur einmal ausgeführt werden darf.

Solche durch Orte ausgelöste Aktionen kann zum Beispiel der Erhalt von Machtchips sein, mit denen man andere Aktionen bezahlen kann, Fähigkeiten können aktiviert werden oder das Schicksal kann herausgefordert werden.

Ich möchte gar nicht zu sehr auf die einzelnen Aktionsmöglichkeiten eingehen, weil dies den Rahmen sprengen würde, möchte allerdings an dieser Stelle festhalten, dass die Beherrschung und Kombination der einzelnen Aktionen ein Schlüsselelement sind um über Sieg oder Niederlage zu entscheiden.

Abgeschlossen wird ein Zug mit Karten ziehen. Hier wird die eigene Hand wieder auf vier Bösewichtkarten aufgefüllt.

Asymmetrisches Spiel

Wie gerade schon einmal angedeutet hat jeder Bösewicht sein eigenes Kartendeck und auch ein eigenes Spielziel. Dies ist Fluch und Segen zugleich, kommt so doch Abwechslungs ins Spiel, muss man aber unter Umständen auch in jeder Partie neu lernen wie man einen Bösewicht am besten spielt. Auch ist es leider so, dass die Bösewichte nicht perfekt balanciert werden. Nicht nur unterscheidet sich der Weg zum Ziel, sondern auch die Schwierigkeit ein Ziel erreichen zu können wirkt durchaus unterschiedlich pro Charakter und auch das Spielgefühl der Figuren unterscheidet sich stark. So kann es passieren, dass man einen Bösewicht spielt, mit dem man so gar nicht klar kommt und dann die ganze Partie nur den anderen hinterher läuft und im schlimmsten Fall nur reagiert und gar nicht agiert. Da kann dann schon Frust aufkommen, gerade bei neuen Spielern und reinen Gelegenheitsspielern, die von einem erfahrenen Spieler an die Wand gespielt werden. Auch hatte ich das Gefühl, dass die Partien manchmal einfach zu lange dauern, weil sich die Mitspieler gegenseitig neutralisieren. Wie geschrieben, Villainous wirkt nicht gut ausbalanciert in manchen Bereichen.

Für Disney Fans

Wer Disney Fan ist, der sollte bei Villainous trotzdem mal einen Blick riskieren. Die Aufmachung des Spiels und vor allem die der Spielpläne und der Kartendecks lassen die Herzen von Disney Fans höher schlagen. Hier kommt man in den Genuss typischer Disney Zeichnungen und erkennt in den Artworks und Aktionen wirklich die einzelnen Bösewichte wieder. Das lässt einen dann auch schonmal über die leichten Spielschwächen hinwegsehen und eine gute Zeit haben.

Vielspieler werden sich allerdings schwerer damit tun über die Schwächen des Spiels hinweg zu sehen, was nicht heißt, dass man keinen Spaß mit dem Spiel haben kann. Einmal entdeckt mit welchen Deckkombinationen sich tolle Duelle spielen lassen, also die Kombos gefunden, die ausbalanciert sind, ist Villainous ein schönes Spiel, was eben auch perfekt zu zweit funktioniert. Gerade in Zeiten, in denen Spielen in einer großen Gruppe nicht immer einfach ist, natürlich ein Pluspunkt.

Bei mir darf das Spiel allerdings eher wegen dem Disney Thema in der Sammlung bleiben, denn für Zweispielerduelle habe ich besser ausbalancierte Spiele im Regal.

Fakten

  • Name: Villainous
  • Autor: Prospero Hall
  • Grafik: N/A
  • Verlag: Wonderforge / Ravensburger
  • Jahr: 2019
  • Art: Kartenspiel
  • Spieler: 2 – 6 Spieler
  • Spieldauer: ca. 20 Minuten pro Spieler
  • Alter: ab 10 Jahren

Unsere Wertung

Gnislew: 2.5 out of 5 stars (2,5 / 5)

Von Gnislew

Herausgeber von Blogspiele - Die ganze Welt der Spiele. Spiele so ziemlich alles was ich in die Finger bekommen egal ob analog oder digital.

Ein Gedanke zu „Villainous (Wonderforge/Ravensburger): Böse Miene zum guten Spiel!“

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