Eigentlich geht es auf Blogspiele – Die ganze Welt der Spiele ja um Brett- und Videospiele. Heute möchte ich mich allerdings mal einem etwas themenfremden, aber dennoch sich auch für Spieler interessantem Thema widmen und zwar der Wutbewältigung. Als Vater eines bald dreijährigen habe ich öfter mal damit zu kämpfen, dass mein Zwerg unkontrollierte Wutausbrüche bekommt. Das ist normal, wie ich gelernt habe und liegt einfach daran, dass Kinder erst noch lernen müssen mit ihren Gefühlen umzugehen. Nun stellte sich für mich die Frage, wie ich meinen Sohn darin unterstützen kann diesen Umgang zu lernen und dabei bin ich auf das Kinderbuch Der Grolltroll gestoßen.

Der Grolltroll ist ein kleiner blauer Troll. Leider hat er einen schlechten Tag erwischt und nichts will so recht gelingen. Grund genug so richtig wütend zu werden und zum Grolltroll zu werden. Nicht nur seine Freunde finden den blauen Troll nun unausstehlich, auch der Troll selbst stellt bald fest, dass lautes brüllen, schmollen und meckern einen nicht gerade sympathisch macht und eigentlich auch ein wenig dazu führt, dass man mit sich selbst auch unzufrieden ist. Also muss eine Entschuldigung bei den Freunden her, der Groll ist vergessen und man kann wieder zusammen spielen.

So der Inhalt des Buches und die kurze Skizzierung der Figur Grolltroll. Doch ein Buch soll nun dabei helfen Wut zu bewältigen? Ja! Und wie! Die Geschichte vom Grolltroll lässt sich zum Einen auch dann gut vorlesen, wenn das Kind oder die Kinder gerade nicht wütend sind und dann verinnerlichen die Kinder auch ganz schnell, dass man zwar sauer sein kann, ein unkontrollierter Wutausbruch allerdings nicht die erste Wahl sein sollte. Tatsächlich konnte ich bei meinem Sohn beobachten, dass nach einigem Male vorlesen die Wutausbrüche zurückgegangen sind und ich habe das Gefühl, dass er durch den Grolltroll nun auch ein besseres Verständnis für seine Gefühle hat. Natürlich ist der Lernprozess noch lange nicht abgeschlossen, aber es ist wirklich schön, dass mit Der Grolltroll nun ein Buch im Bücherregals des Sohnes steht, was ihn bei diesem Lernprozess unterstützt. Ein Buch, was er gerne selber zu Mama und Papa bringt um es vorgelesen zu bekommen und dies eben nicht nur dann, wenn gerade eine Wutanfall unterwegs ist.

Mit Der Grolltroll hat das Autorenduo aprilkind und Barbara van den Speulhof zusammen mit dem Illustrator Stephan Pricken eine tolle Figur und eine wunderschöne lehrreiche Geschichte erschaffen, die ohne den erhobenen Zeigefinger den Kindern ein kompliziertes Thema näher bringt und bei dem sich die Kinder freuen, dass der Grolltroll in der Geschichte selber erkennt, dass er sich seinen Freunden gegenüber blöd verhalten hat. Von mir gibt es deshalb eine klare Empfehlung für Der Grolltroll. Mein Sohn liebt ihn und ich als Vater liebe es ihm die Geschichte vorzuleben. So haben wir oft gemeinsam eine schöne Vorlesezeit mit dem blauen Troll und ich kann mir hinterher sicher sein, dass mein Sohn mit jedem Mal lesen das Konzept Gefühle ein wenig besser versteht. Eine Win/Win-Situation für alle beteiligten.

Fakten:

  • Titel: Der Grolltroll
  • Autor: aprilkind, Barbara van den Speulhof
  • Illustration: Stephan Pricken
  • Altersempfehlung: ab 3 Jahren
  • Seiten: 32
  • Verlag: Coppenrath

Von Gnislew

Herausgeber von Blogspiele - Die ganze Welt der Spiele. Spiele so ziemlich alles was ich in die Finger bekommen egal ob analog oder digital.

3 Gedanken zu „Der Grolltroll (Coppenrath): Wutbewältigung in Buchform“

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