Inzwischen haben sicherlich viele von euch von Fantastische Reiche gehört. Ich bin auf dieses Spiel schon vor Monaten durch die sozialen Medien aufmerksam geworden. Damals war das Spiel nur auf Englisch zu haben und außerdem schwierig zu bekommen.

Irgendwann kam dann die Nachricht, dass Strohmann Games eine deutsche Lokalisation vornehmen wird. Was habe ich also gemacht? Direkt mal vorbestellt. Am Ende war ich dann verwundert, dass ich als Vorbesteller mehr zahlen musste als der Kunde später im Einzelhandel. Aber dazu später mehr. 

Die Vorschusslorbeeren für das Spiel waren natürlich riesig. Alle sprachen von Suchtfaktor und einem wirklich tollen Spielerlebnis. Das ist natürlich eine Bürde, die es erstmal zu halten gilt. 

Dann will ich euch mal erklären wie das Spiel funktioniert:

Die Regelerklärung wird auch kurz und bündig. Es geht am Ende darum ein möglichst optimales Set von sieben Handkarten auf der Hand zu haben. In seinem Zug muss jeder Spieler eine Karte ziehen, entweder blind vom Nachziehstapel oder eine offen in der Auslage liegenden Karten. Der Startspieler hat diese Option nicht, dass es zu Beginn noch keine Auslage gibt. Er muss vom Nachziehstapel ziehen. Danach muss eine der Handkarten in die Auslage gelegt werden, so dass man wieder auf sieben Handkarten kommt. So füllt sich langsam die Auslage und wenn diese aus zehn Karten besteht, endet das Spiel und es kommt zur Wertung. 

Klingt einfach? Ist es im Prinzip auch. Das war schon die gesamte Spielmechanik. Die Tiefe des Spiels ergibt sich aus der Interaktion der Karten. Jede der Karten ist einer Kategorie, wie z.B. Land, Zauberer, Unwetter, usw. zugeordnet. Außerdem hat jede Karte eine Basisstärke, welche dann am Ende die Siegpunkte darstellen. 

Das Besondere sind dann die Fähigkeiten der Karten. Einige bekommen einen Bonus, wenn sie zusammen mit bestimmten anderen Karten auf der Hand sind, andere blockieren andere Kartentypen, welche dann gar nichts wert sind. Hier muss man einfach den Überblick behalten, welche Karten gut zu seinen Handkarten passen und welche nicht. 

Die Kartenanzahl im Gesamten ist auch übersichtlich, Das Spiel besteht nur aus 53 Karten (54 mit Bonuskarte), so dass es auch eine gewisse Wahrscheinlichkeit gibt, bestimmte Karten auf die Hand zu bekommen. Man darf also schon ein bisschen spekulieren.

Dann will ich mal zu meinem Fazit kommen:

Tja, was soll ich sagen? Das Spiel ist einfach gut. Es konnte alles halten, was im Vorfeld versprochen wurde. Die Regeln sind kurz und wirklich einfach. Allerdings ein wirklich gutes Blatt zusammen zu bekommen eben nicht immer. 

Eine Partie ist innerhalb von ein paar Minuten gespielt, so dass man wirklich dazu tendiert eben noch eine Runde zu spielen. Auch hier muss ich allen rechtgeben, die dieses behauptet haben.

Die Karten haben übrigens eine gute Qualität und sollten einige Partien locker überstehen können. Ich selber habe allerdings Hüllen über die Karten gepackt, da das Spiel noch wirklich oft auf den Tisch kommen wird. 

Kompliziert wird es eigentlich nur bei der Wertung. Dem Spiel liegt zwar ein ordentlicher Wertungsblock bei, allerdings kann, je nach Konstellation, die Wertung länger dauern als die eigentliche Partie. Allerdings hat Wizkids eine Wertungs-App herausgebracht. Damit ist die Wertung in einer Minute erledigt. Das geht wirklich super einfach, da diese App wirklich übersichtlich gestaltet ist. Da könnten sich andere wirklich mal ein Beispiel dran nehmen. 

Einen Wehrmutstropfen gibt es allerdings noch. Die Karten sind zwar von guter Qualität, aber es sind eben auch nur ein paar Karten. Das Spiel kostet allerdings um die 20 Euro. Das halte ich für ein kleines Kartenspiel durchaus für ordentlich. 

Hier muss man sich halt entscheiden, ob man für den Spielspaß diese 20 Euro investieren möchte oder einem das für das wenige Material zu teuer ist. Meine Empfehlung ist allerding dieses Geld zu investieren. Das Spiel macht für mich nicht den Eindruck, dass man es schnell sattgespielt hat. Es ist immer wieder neu und durch die immer neuen Konstellationen hat es einen enormen Wiederspielwert.

Fakten

  • Name: Fantastische Reiche
  • Verlag: Strohmann Games
  • Autor: Bruce Glassco
  • Alter: ab 10 Jahren
  • Spieler: 2 – 6 Spieler
  • Dauer: ca. 20 Minuten

Unsere Wertung

Yogi 5 out of 5 stars (5 / 5)

Von Yogi

männlich, Anfang 40, Brettspiel-Nerd

Ein Gedanke zu „Fantastische Reiche (Strohmann Games): Ein kleines Kartenspiel mit unglaublich viel Tiefgang“

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