Bei Medieval Realms heißt es willkommen im Mittelalter und auf dem Thron eines Königreiches. Die Spieler sind Könige und Königinnen in mittelalterlichen Reichen und streben natürlich nach noch mehr Macht und Reichtum. Dafür müssen die Spieler im Laufe von sieben Runden geschickt ihre Anführer einsetzen und ihre Ressourcen geschickt einsetzen um Siegpunkte zu generieren. 

Am Ende ist derjenige der mächtigste Herrscher, welcher die meisten Siegpunkte sammeln konnte.

Bevor ich jetzt erkläre, wie das funktioniert, erstmal die Fakten:

Titel: Medieval Realms
Autor: Carlos Michan
Spieler: 2-5 Spieler
Dauer: ca. 60 Minuten
Alter: ab 12 Jahren
Verlag: Board Game Circus


Wie baut man denn jetzt sein Reich aus?

Zu Beginn bekommt jeder Spieler zunächst erstmal sein persönliches Tableau und einen Sichtschirm.  Zusätzlich gibt es noch Startressourcen und natürlich auch schon ein paar Anführer. Es gibt sieben verschiedene Ressourcentypen, sowie drei verschiedene Anführertypen. Wobei die gelben Bürgermeister nur für die Ressourcenbeschaffung da sind und die grünen Admiräle und die roten Generäle später in den Wettstreit mit den anderen Reichen treten werden. 

In der Mitte wird der Spielplan platziert und auf diesem 12 verschiedene Ereigniskarten um welche die Spieler dann wetteifern werden. Diese Karten werden jede Runde wieder neu aufgefüllt. Die nächsten 6 Ereigniskarten, welche ins Spiel kommen werden, sind ebenfalls schon zu sehen. Vorausplanung ist also erwünscht und auch notwendig. 

Bevor es aber an die Karten geht, müssen sich die Spieler zunächst aber um neue Ressourcen kümmern. Der Sichtschirm wird jetzt auf das persönliche Tableau gestellt, so dass zwar die vorhandenen Ressourcen sichtbar bleiben, aber nicht zu sehen ist, wie die Planungen der Spieler aussehen. Jeder muss jetzt seine Anführer platzieren. Die Bürgermeister werden auf dem linken Teil des Tableaus platziert. Dort sind alle Ressourcen, bis auf die Kampfpunktmarker, jeweils auf einem Feld abgebildet. Man bekommt später für jeden Bürgermeister auf dem entsprechenden Feld, die angezeigte Ressource. Auf der rechten Seite allerdings, sind die einzelnen Regionen des Reiches abgebildet und welche Erträge sie bringen können. Dort werden Generäle und Admiräle platziert. 

Hier bekommt man allerdings nur den Ertrag, wenn man derjenige ist, der die höchste militärische Stärke in einem Gebiet hat. Ein General zählt dabei zwei Punkte ein Admiral nur einen. 

Wenn alle Spieler die Anführer gesetzt haben, werden Ressourcen verteilt und ausgewertet, wer welche Region derzeit beherrscht und auch entsprechend Erträge verteilt. Sollten zwei Spieler einen Gleichstand haben, bekommt niemand den Ertrag. 

Jetzt geht es an die Ereigniskarten. Zuvor wird noch die Reihenfolge der Spieler festgelegt. Wer zu diesem Zeitpunkt die meisten Produktionsmarker hat, wird Startspieler. Der mit den zweitmeisten Markern ist danach dran, usw. 

Jeder Spieler kann jetzt in Reihenfolge immer eine von zwei Aktionen ausführen oder für die Runde passen. Wenn man gepasst hat, kann man nicht wieder in die Runde einsteigen und muss bis zur nächsten abwarten. 

Die erste Aktion ist, eine Ereigniskarte aus der Auslage zu aktivieren. Das kostet den Spieler in den meisten Fällen Produktionsmarker. Karten in der ersten Reihe kosten einen, Karten aus der zweiten Reihe zwei, usw. 

Es gibt drei verschiedene Arten von Karten. Die Reichskarten, welche nach Aktivierung in die persönliche Auslage des Spielers, direkt vor das Tableau gelegt werden. Dort können maximal vier Karten und jede Kartenfarbe nur einmal abgelegt werden. 

Die Mehrheitenkarten werden ebenfalls dort abgelegt. Allerdings sollte man sich genau überlegen, ob man diese Karte aktivieren will, denn es bekommt sie derjenige Spieler, welche die meisten Ressourcen des auf der Karte angegebenen Ressourcentyps besitzt. 

Die dritte Kartenart sind Auktionskarten. Diese werden nicht vor dem Tableau abgelegt, sondern zunächst wird erstmal auf die Karte geboten. Die Ressource ist auf der Karte angegeben. Dann muss der aktive Spieler ein Gebot abgeben. Die nächsten Spieler in Reihenfolge können überbieten. Das geht solange, bis niemand mehr bieten möchte. Das Höchstgebot bekommt dann sofort den Ertrag und legt die Karte rechts neben sein Tableau. Hier gibt es meistens zusätzliche Anführer, die man in den nächsten Runden dauerhaft mitnutzen kann.

Die zweite Aktion ist eine Karte aus der persönlichen Ablage zu spielen. Dafür muss man die auf der Karte angegebenen Ressourcen zahlen und legt die Karte dann rechts neben sein Tableau. In den meisten Fällen bekommt an dann sofort einen Ertrag in Form von Siegpunkten und Ressourcen. Andere Karten werden erst am Spielende gewertet. 

Das geht dann so lange bis alle Spieler gepasst haben. Dann werden die Lücken auf dem Spielplan aufgefüllt, indem die Karten nachrücken und von hinten dann nachgelegt werden. Dann beginnt eine neue Runde. 

Nach sieben Runden ist dann Schluss und es kommt zur Endwertung. Dann werden die Siegpunkte von den Karten rechts neben dem Tableau ausgewertet. Auch restliche Ressourcen, sowie Persönlichkeiten auf Ereigniskarten geben noch Siegpunkte.

Wer jetzt die meisten Siegpunkte hat, hat das mächtigste Reich erschaffen. 

Mein Fazit: 

Als erstes fällt natürlich die Optik auf. Alleine das Cover macht Lust auf dieses Spiel. Auch die Artworks auf den Karten sind wirklich gelungen und vermitteln eine gute Stimmung. Auch das Spielmaterial ist wertig. Die Karten haben eine angenehme Dicke. Diese werden sich nicht so schnell abnutzen. Die Ressourcenmarker sind alle aus Holz und haben auch verschiedene Formen bekommen. Allerdings hätten es ruhig ein paar mehr sein können. Auch wenn es alle Ressourcen in groß (Wert: 3) und klein (Wert: 1) gibt, reichen diese bei vier Spielern oftmals nicht.  

Es gibt für die Spieler noch eine Spielübersichtskarte und im Sichtschirm nochmal eine Symbolerklärung. Das finde ich grundsätzlich gut, allerdings wurden diese nicht aus dem englischen übersetzt. Ich persönlich komme damit zwar gut klar, könnte mir aber vorstellen, dass es Spieler gibt, die das stört. 

Die Regeln sind allerdings in deutscher Sprache und auch kurz und knackig gehalten. Alle Kartentypen werden dort auch nochmal explizit erklärt. Das ist allerdings auch nötig, denn in der ersten Partie wird man von der Symbolik auf den Karten etwas erschlagen. Ab der zweiten Partie hat sich das allerdings eingespielt und man muss eigentlich nichts mehr nachschauen. 

Für wen ist das Spiel denn etwas? Grundsätzlich sollte man hartes Ressourcenmanagement und Vorausplanung mögen, sonst ist man hier falsch. Seinen nächsten Zug sollte man schon im Kopf haben um erfolgreich zu sein. Die Pläne können natürlich auch zunichte gemacht werden, wenn ein anderer Spieler einem die Karte vor der Nase wegkauft. 

Was mir gefällt, ist dass es mehrere Strategien gibt um das Spiel zu gewinnen. Ich konnte noch nicht die eine Strategie ausmachen, welche immer zum Sieg führt. So bleibt natürlich ein hoher Wiederspielwert. Auch läuft durch die immer wechselnde Kartenauslage jede Partie völlig anders ab. 

Mir hat das Spiel gut gefallen, ist allerdings nichts für Einsteiger, sondern eher für Strategen.

Unsere Wertung

Yogi:  3 out of 5 stars (3 / 5)

Von Yogi

männlich, Anfang 40, Brettspiel-Nerd

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