Escape- und Deduktionsspiele sind ja derzeit voll im Trend und quasi jeder Spieleverlag bringt eine eigene Reihe von Spielen heraus. Daher ist es an der Zeit eins der ersten und auch größten Detektivspiele auf dem Markt vorzustellen: Chronicles of Crime

An diesem Titel kommt man kaum vorbei, wenn man sich für dieses Spielegenre interessiert. Und ich kann auch vorwegnehmen: zurecht nicht!

Aber zuerst mal die Fakten:

Titel: Chronicles of Crime
Spieleranzahl: 1-4 Spieler 
Zeit:     60-90 Minuten pro Sitzung
Verlag: Corax Games                          

Worum geht es denn jetzt: Millionenstadt London – eine Stadt in der das Leben pulsiert, allerdings das Verbrechen natürlich auch nicht schläft. Die Spieler schlüpfen in die Rollen von Mitarbeitern von Scotland Yard und helfen Kriminalfälle zu lösen. 

Bevor man starten kann, muss man sich allerdings zunächst die entsprechende App herunterladen und sich dann für einen Fall entscheiden. Die App ist natürlich kostenlos.  Das Grundspiel bietet schon zwei Einzelfälle und eine kleine „Kampagne“ mit drei Fällen, welche einen zusammenhängenden großen Fall darstellen. 

Wenn man sich dann entschieden hat, geht es auch schon los. Man wird zum Inspektor nach Scotland Yard gerufen, denn es hat natürlich wieder ein Verbrechen gegeben, bei welchen die Hilfe der Ermittler gebraucht wird. Die App teilt einem immer mit, welche Ortskarten und auch welche Personenkarten ins Spiel gelegt werden müssen. 

Dann geht es erstmal zum Tatort und damit auch zum ersten Highlight. Um einen neuen Ort zu besuchen muss man in der APP den QR-Code des zu besuchenden Ortes einscannen. Achtung: Reisen kostet Zeit. Im Hintergrund läuft die Tageszeit weiter und nach und nach werden eventuell neue Ereignisse ausgelöst. Man sollte sich also immer genau überlegen welche Orte man zu welchem Zeitpunkt aufsuchen möchte. 

Aber zurück zum Highlight: der Tatort.  Dieser wird einem in der APP in einem „dreidimensionalen“ Raum angezeigt. Man steht am Tatort und kann sich durch Bewegung des Handys/Tablets im Raum umschauen. Das sollte man auch sehr gewissenhaft tun, denn danach geht es an die Beweissammlung. Die App gibt jedem Spieler die Möglichkeit sich den Tatort genau anzusehen. Man muss sich also nicht nur auf die Erzählungen der Mitspieler verlassen.  Jede Ansicht ist allerdings zeitlich begrenzt. 

Die Tatorte sind wirklich gut gemacht und mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Wenn man möchte kann man sich noch eine Spezialbrille besorgen, welche auf das Handy gesteckt werden kann um das räumliche Erleben noch zu steigern. Ist ein nettes Gimmick, allerdings nicht wirklich nötig

Bei der anschließenden Beweissammlung  ist wichtig nicht einfach alle Gegenstände zu scannen, denn jeder Scan kostet Spielzeit. Die Spieler sollten sich also genau überlegen welche Gegenstände passen könnten. 

Jetzt müssen die Beweise gesichert werden. Die Spieler haben eine Menge von Gegenstandskarten zur Verfügung. Auf diesen stehen eher generische Begriffe wie Möbel, Zeitschriften, Schusswaffen, Medizin, usw. Jetzt muss man gesehene Gegenstände diesen Karten zuordnen und die Karten ebenfalls einscannen. Wenn es sich um einen relevanten Gegenstand handelt, wird man aufgefordert, diesen auf das Spielbrett zu legen. 

Ein Tipp: man sollte sich notieren für welche Karte welches Beweisstück darstellt. Das macht spätere Untersuchungen wesentlich einfacher. 

Jetzt gehen die Ermittlungen los. Man kann seine Experten zu den Beweisen und auch zu den Zeugen befragen. Zeugen können zu Beweisen und anderen Personen befragt werden.  Das geschieht immer durch einscannen des Beweises zu welchem man Informationen haben will. 

So werden nach und nach neue Orte, in den Fall verwickelte Charaktere und auch neue Beweise freigespielt. 

Irgendwann ist so viel Zeit vergangen, dass ihr aufgefordert werdet, den Fall zu lösen. Dann müssen entsprechende Fragen möglichst richtig beantwortet werden und der Fall ist gelöst!

Direkt zu meinem Fazit: 

Direkt vorweg: Chronicles of Crime hat mir wirklich gut gefallen. Ich habe jetzt alle Fälle des Grundspiels gelöst und hatte eine Menge Spaß. Die Fälle sind abwechslungsreich und innovativ. Es passieren immer wieder neue Ereignisse, welche meine Verdachtsmomente im Laufe der Ermittlungen immer wieder verändert haben.  Es ist auch immer erneut spannend einen neuen Tatort zu untersuchen. Man wird dann irgendwann sehr genau um auch ja nichts zu übersehen. 

Regeln muss man quasi nicht lernen. Die Anleitung besteht aus zwei Seiten auf welchen man auch nur kurz das Handling erklärt bekommt. Die Regeln lernt man einfach beim Spielen. Das macht Chronicles of Crime sehr einsteigerfreundlich. 

Das Spielmaterial ist eigentlich sehr übersichtlich, allerdings braucht man auch nicht mehr.  Es besteht aus einem Spielbrett und Karten für Charaktere und Beweise. Die gesammelten Beweise werden übersichtlich auf dem Plan abgelegt und es gibt sogar Felder für Charaktere, die man derzeit keinem Aufenthaltsort zuordnen kann. Die Ortskarten werden um den Spielplan herum angeordnet. So bleibt das Spielbrett immer übersichtlich.

Was mir ja immer gut gefällt: Es gibt ein Inlay in der Schachtel, in welches die Karten thematisch geordnet einsortiert werden können. Man hat also beim Auspacken schon alles sortiert und direkt spielbereit. 

Einen Kritikpunkt gibt es aber doch. Da man alle Karten immer und immer wieder einscannen muss, hat man damit wirklich viel zu tun. Das kann auch gefühlt manchmal zu viel sein. Man muss auch aufpassen, dass man die Karten ein bisschen auseinanderlegt, damit man nicht die falsche einscannt. 

Wer aber Detektivspiele mag, sollte hier zugreifen. Das Spiel bietet viel Abwechslung und tolle innovative Fälle. Neben den Fällen aus dem Grundspielgibt es auch einzelne Fälle, welche man dazukaufen kann. 

Inzwischen sind aber auch Erweiterungen erschienen, welche neue Orte und Charaktere bringen. Diese werde ich allerdings separat vorstellen, wenn ich sie gespielt habe.  

Unsere Wertung

Yogi 4 out of 5 stars (4 / 5)

Von Yogi

männlich, Anfang 40, Brettspiel-Nerd

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