An diesem Spiel im Geschäft vorbei zu gehen fällt aufgrund der speziellen Optik wirklich schwer. Dann nimmt man das Spiel zur Hand und es ist wie man es schon vermutet hat, man soll Dinos erforschen und einen Dinosaurierpark bauen. Mich als Fan des ersten Jurassic Park Films, hat das natürlich sofort gepackt. Das Spiel wurde zuerst über Kickstarter finanziert, allerdings habe ich jetzt nur die Ladenversion, welche, das kann ich schonmal vorausschicken, für mich hat nichts vermissen lassen. 

Aber wie gewohnt erstmal die Zahlen und Fakten: 

Name: Dinosaur Island
Autor: Jonathan Gilmour, Brian Lewis
Spielerzahl: 1 bis 4 Spieler
Alter: ab 12 Jahren
Dauer: 90 bis 120 Minuten
Verlag: Feuerland Spiele

Als ich das Spiel dann ausgepackt habe und das Material dann so vor mir lag, habe ich noch gedacht, es könnte ein wirklich komplexes Spiel werden. Ich wurde dann beim Lesen der Regeln positiv überrascht. Das Spiel wird in sehr strukturierten Phasen gespielt und ist dadurch wirklich leicht zu lernen. 

Aber wie funktioniert das denn jetzt genau?

Zu Beginn sucht sich jeder Spieler einen Konzern aus und nimmt sich alle Spielmaterialien des Konzerns. (Labortableau, Arbeiter, Parktableau, Markierungssteine und Wissenschaftler). Die Startvoraussetzungen sind aber für alle Spieler gleich.  
Dann wird das andere Spielmaterial vorbereitet, also die verschiedenen Tableaus in die Tischmitte gelegt und natürlich auch alle später zu erwerbenden Dinge, wie Laborausbauten, Gehege, Attraktionen und Angestellte vorbereitet. 

Auf den Tableaus ist dann auch schon angegeben in welcher Phase des Spiels diese relevant sind. Das erleichtert den Aufbau immens. 

Jetzt muss man sich noch entscheiden ob man ein kurzes, mittleres oder langes Spiel spielen möchte. Dementsprechend werden Aufgabenkarten ausgelegt.  Es werden Spieleranzahl plus eine Aufgabe ausgelegt. Das Spiel endet wenn alle bis auf eine Aufgabe erfüllt wurden. 

Jetzt geht es endlich mit Phase 1 los. 

Zuerst werden die wirklich cool aussehenden DNS-Würfel geworfen. Damit steht dann fest welche DNS in dieser Runde zur Verfügung steht. Denn wir wissen ja: ohne DNS können keine Dinos entwickelt werden. Jetzt kommen die drei Wissenschaftler, welche jedem Spieler zur Verfügung stehen, ins Spiel. Immer in Reihenfolge darf jetzt jeder Spieler immer einen seiner Wissenschaftler auf dem Forschungstableau platzieren. Das geht so lange, bis alle Spieler gepasst haben. Mit diesen Wissenschaftlern kann man entweder DNS bekommen und in sein Kaltlager platzieren oder die Kapazitäten seines Kaltlagers erhöhen oder als letzte Möglichkeit ein neues Gehege für seinen Park bekommen. Die Wissenschaftler haben Wertigkeiten von 1 bis 3 was die Einsetzmöglichkeiten limitiert. Es stehen z.B. in jeder Runde nur 3 neue Gehege zur Verfügung. In einer Partie mit 4 Spielern kann also nicht jeder ein neues Gehege für seinen Park erforschen. 

Hat man seine Wissenschaftler eingesetzt, geht es auch schon in Phase 2: die Marktphase:

In dieser Phase kann man jetzt sein knappes Geld wieder ausgeben. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Man kann zum einen neue Attraktionen für seinen Park kaufen (Imbissbuden, Souvenirstände oder Fahrgeschäfte) oder man kann sich für neue Ausbauten für sein Labor entscheiden (was in Phase 3 wichtig wird). Zudem gibt es hier noch Experten, welche man einstellen kann. Diese geben einem kleine Sonderaktionen oder auch zusätzliche Arbeiter, welche auch in Phase 3 wichtig werden. Diese Angebote wechseln von Runde zu Runde. Es gibt auch noch immer verfügbare Laborausbauten und auch immer die Möglichkeit benötigte DNS direkt einzukaufen. 

Eingekauft wird in Zugreihenfolge und auch pro Runde dann nur bis zu zweimal. Man muss also schon gut überlegen, was man sich dazukauft. 

In Phase 3 geht es an die Weiterentwicklung des Parks. Jeder Spieler hat zu Beginn vier Arbeiter zur Verfügung, welche er jetzt im Worker-Placement auf seine Labore verteilen darf, um Aktionen auszuführen.  Hat man zusätzliche Arbeiter bekommen oder ungenutzte Wissenschaftler aus Phase 1 werden diese natürlich auch genutzt. Hier gilt natürlich: umso mehr, desto besser.  Jetzt wird die gekaufte DNS wieder ausgegeben oder entsprechend in andere benötigte DNS umgewandelt, um Dinosaurier zu erschaffen, Gehege werden erweitert, um mehr Platz für noch mehr Dinosaurier zu schaffen. Allerdings ist jetzt auch die Phase, in der man auf seine Sicherheit im Park achten muss. 

Denn: umso mehr Dinosaurier man im Park hat, desto attraktiver ist der Park und zieht Zuschauer an (welche dann Siegpunkte bringen). Allerdings steigt mit mehr Dinos auch das Gefahrenlevel und wenn man in der nächsten Phase verhindern will, dass die Dinos ausbrechen und die zahlenden Gäste gefressen werden, muss die Sicherheit angepasst werden. 

Wenn das alles erledigt ist geht es in die Parkphase und die Besucher dürfen kommen. 

Jeder Spieler zieht jetzt Zuschauer aus einem Beutel, wobei die Anzahl der Attraktivität seines Parks entspricht. Dieser werden dann als Warteschlange am Parkeingang aufgestellt. 

Leider kann man auch Rowdys ziehen, welche sich vordrängeln und auch keinen Eintritt zahlen werden. 

Für alle anderen Gäste bekommt man jetzt Geld in die Kasse. Dann werden die Gäste in den Park gelassen. Zuerst werden leider die Rowdys an die Attraktionen verteilt, dann erst die Gäste. Dadurch kann es vorkommen, dass nicht alle Gäste in den Park passen, den der Platz ist begrenzt. Wenn alle im Park sind, wird die Sicherheit überprüft. Ist die Sicherheit nicht hoch genug, brechen die Dinos aus und Gäste werden gefressen. Natürlich keine Rowdys, die können sich gut verstecken. 

Am Ende gibt es jetzt Siegpunkte für alle verbleibenden zahlenden Gäste im Park. 

Danach folgt jetzt nur noch die Aufräumphase. Die Gäste verlassen die Parks, die Zugreihenfolge wird angepasst, wobei der Spieler mit den wenigsten Siegpunkten Startspieler wird. Außerdem wird der Markt aufgefüllt und neue Gehege stehen zur Verfügung. 

Das geht jetzt Runde um Runde so weiter bis die Anzahl an Aufgaben erfüllt ist. Am Ende gibt es dann noch Siegpunkte für die Gehege, die Dinosaurier darin und erfüllte Aufträge. Den besten Park hat dann der Spieler mit den meisten Siegpunkten. 

Mein Fazit: 

Ich schicke es mal voraus: ich hatte und habe sehr viel Spaß mit diesem Spiel. Die Optik wird natürlich nicht jedem zusagen, ich finde sie allerdings erfrischend anders. Was aber der wirkliche Grund dafür ist, bleibt wohl ein Geheimnis des Entwicklers. 

Das Material sieht nicht nur schrill aus, hat auch wirklich eine gute Qualität, so wie man es von Feuerland Spiele eigentlich auch gewohnt ist. Die Labortableaus haben Aussparungen für die Würfel, damit diese nicht verrutschen. Das finde ich persönlich immer sehr gut. Auch sind alle Plättchen aus stabiler Pappe und fühlen sich wertig an. Ein bisschen schade ist, dass die Dinosaurierfiguren alles rosafarbene Triceratopse sind.  Aber das ist sicherlich jammern auf hohem Niveau. 

Es ist sicherlich ein Kennerspiel, allerdings sind die Regeln, dadurch das die Phasen sehr strukturiert gespielt werden, sehr zugänglich. Auch neuere Spieler werden sich schnell zurechtfinden. Was mir außerdem gefällt: Es gibt Variationskarten, welche die Regeln punktuell verändern. Diese werden zu Spielbeginn gezogen und gelten dann auch das ganze Spiel über. So bleibt es auch nochmal abwechslungsreicher. 

Als letztes sei noch erwähnt, dass es auch einen Solomodus gibt. Diesen habe ich jetzt nicht gespielt, funktioniert aber ähnlich wie das normale Spiel. Hier geht es nur um die Menge an Siegpunkten, welche man am Ende erspielt hat. Ob ein Solomodus hier wirklich nötig war, ist für mich fraglich. 

Unsere Wertung:

Yogi: 3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

Von Yogi

männlich, Anfang 40, Brettspiel-Nerd

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