Es gibt Spiele, die bekommen einfach nicht den Zuspruch, den sie eigentlich verdient hätten. Eines dieser Spiele ist für mich „Mirror‘s Edge“.

In einer Zukunft, in der das Leben komfortabel geworden ist und Kriminalität fast nicht mehr existiert, hat sich ein neuer Berufszweig etabliert. Da die Regierung die Kommunikation und die Medien kontrolliert, mussten neue Wege gefunden werden um private Kommunikation zu betreiben. Um eine wichtige Nachricht von A nach B zu transportieren, beauftragt man Runner, sportliche Menschen, die über die Dächer der Stadt huschen um die Botschaften zu übermitteln. Eine von diesen Runner ist die hübsche Faith, deren Figur man als Spieler steuert. Bei einem ihrer Aufträge wird sie Opfer einer Verschwörung und von da an, ist man auf der Flucht vor den Schergen der Regierung und den Ordnungskräften. Immer bemüht die Verschwörung aufzulösen.

Klingt die Story vielleicht noch nicht so spektakulär, wird beim Spielprinzip klar, warum „Mirror‘s Edge“ ein ganz besonderes Spiel ist. Als First Person Jump‘n‘Run erschafft EA mit „Mirror‘s Edge“ ein ganz neues Genre und vor allem auch ein neues Spielerlebnis. Zwar kann man als Faith auch zur Waffe greifen und schießen, doch nehmen diese Passagen nur einen kleinen Teil des Spiels ein. Das Spiel ist sogar so konzipiert, dass es ohne Einsatz von Waffengewalt gelöst werden kann. Der Hauptelement von „Mirror‘s Edge“ sind vielmehr die spektakulären Läufe, die atemberaubenden Klettereinlagen und die unglaublichen Sprünge. Faith bleibt am besten immer in Bewegung und die Aufgabe des Spielers besteht im Großen daran die nicht immer ganz leichten Strecken von A nach B zu absolvieren. Und das genau der Teil, der an ein Jump‘n‘Run-Spiel erinnert, nur dass es in „Mirror‘s Edge“ nicht in einer 2D oder Third Person Ansicht durch die Levels geht, sondern aus der Ich-Perspektive. Die Lauf-, Sprung- und Klettereinlagen bedürfen so zum einen ein ganz anderes Timing als bei einer anderen Ansicht, allerdings wird das Spielerlebnis dadurch auch intensiviert. Wenn man mal wieder vor wild um sich schießenden Polizisten flüchtet und dabei von Häuserschlucht zu Häuserschlucht springt, an Wasserrohren runterrutscht und über im Weg stehende Kisten springt, jagt das den Puls schon ein wenig nach oben und sorgt für Spannung. Und da nach einer kurzen Eingewöhnungszeit die Steuerung auch prima funktioniert, macht das Ganze auch noch Spaß.

Etwas gewöhnungsbedürftiger ist das schon die grafische Präsentation von „Mirror‘s Edge“. Wo andere Spiele heutzutage versuchen ein grafischen Feuerwerk abzubrennen, präsentiert sich „Mirror‘s Edge“ eher schlicht. Große Teile der Umgebung sind im einfachen weiß oder Grautönen gehalten, wobei markante Stellen im Level rot eingefärbt sind. Der einfache Look sorgt zwar dafür, dass die Spielwelt nicht spektakulär aussieht, hilft aber auch ungemein sich zurechtzufinden. Die rot eingefärbten Gegenstände sind nämlich die, die Faith dabei helfen ihre spektakuläre Fluch erfolgreich abzuschließen. An einem roten Rohr kann Faith zum Beispiel hoch und runter klettern, eine rote Tür weist den Weg zum nächsten Abschnitt.

Für mich ist „Mirror‘s Edge“ ein wirklich tolles Spiel. EA gelingt es den Spieler in eine völlig neue Welt zu entführen und ein unverbrauchtes Spiel zu präsentieren, dass mit einer netten Story, vor allem aber einem neuen Spielerlebnis überzeugen kann. Dank eines guten Tutorials findet man einen guten Einstieg ins Spiel und schon bald beherrscht man auch komplexere Bewegungsabläufe ohne größere Probleme. Klar, an manchen Stellen ist „Mirror‘s Edge“ etwas knifflig und manche Stelle lässt sich nur im „Trial and Error“-Verfahren lösen, richtig unfair ist das Spiel dabei aber nie. Alle, die offen für neue Spielerfahrungen sind, sei „Mirror‘s Edge“ deswegen ans Herz gelegt.

Infos:

  • Name: Mirror’s Edge
  • Entwickler: EA Dice
  • Publisher: Electronic Arts
  • Spieler: 1 Spieler
  • Altersfreigabe: USK freigegeben ab 16 Jahren

Unsere Wertung:

Gnislew: 4 out of 5 stars (4 / 5)

Von Gnislew

Herausgeber von Blogspiele - Die ganze Welt der Spiele. Spiele so ziemlich alles was ich in die Finger bekommen egal ob analog oder digital.

Ein Gedanke zu „Mirror’s Edge – Über den Dächern“

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