Gerade erst wurde das Brettspiel „Café International“ von AMIGO neu aufgelegt. Mit Recht, denn das Spiel ist wirklich erstklassig. Doch man kann „Café International“ auch auf eine andere Art spielen, als Kartenspiel. Möglich macht es „Café International – Das Kartenspiel“.

Die Welt zu Gast

Wie schon bei dem Brettspielklassiker geht es auch bei „Café International – Das Kartenspiel“ darum, die internationalen Gäste an ihre jeweiligen Tische zu setzen um so an Punkte zu kommen. Reine Nationentische bringen dabei mehr Punkte als gemischte Tische, wobei dies natürlich nichts mit Rassismus zu tun hat, sondern alleine damit, die Kommunikation in der Landessprache einfach einfacher fällt.

Anders als beim Brettspiel liegen in der Kartenversion allerdings nicht alle vorhandenen Nationentische aus, sondern immer nur fünf Tische. Doch dazu später mehr.Ansonsten hat sich an den Grundregeln gegenüber dem Brettspiel kaum etwas verändern.

Doch nicht jeder kennt die Brettspielvorlage, deswegen will ich auch auf die Regeln und den Spielaufbau von „Café International – Das Kartenspiel“ eingehen.

Geschlechterverteilung

Bevor eine Runde „Café International – Das Kartenspiel“ starten kann, müssen erst einmal Gästekarten und die Tischkarten separat gemischt werden und als zwei Stapel bereit gelegt werden. Jeder der zwei bis fünf Mitspieler erhält dann sieben Gästekarten auf die Hand, während von Tischkarten in X-Form offen auf den Tisch gelegt werden. Dies sind die ersten Tische, die besetzt werden müssen.

Reihum machen danach die Spieler ihre Züge, wobei jeder Spieler eine von drei Aktionen durchführen muss. Die erste Option dabei ist es zwischen einer und drei Gästekarten an die Tische anzulegen. Dies ist die einzige Möglichkeit an Pluspunkte zu kommen, denn hingesetzte Gäste bringen Punkte. Dabei muss man natürlich schauen, dass man die passenden Nationalitäten auf der Hand an, die zu den ausliegenden Tischen passen. Ebenfalls muss man darauf achten, dass nie nur zwei Männer und nur zwei Frauen an einem Tisch sitzen. Mit einem ausgeklügelten und aus dem Brettspiel bewährten Punktesystem werden die ausgespielten Karten bewerten, wobei die erzielten Punkte auf einem Stück Papier notiert werden müssen. Die Punktvergabe hier im Detail zu erläutern, wäre etwas zu komplex. Wobei komplex nicht kompliziert bedeutet. Einmal die Regeln gelesen und maximal eine Runde gespielt und schon hat man das Punktesystem verinnerlicht.

Die zweite Möglichkeit die den Spielern zur Verfügung steht, besteht darin eine Gästekarte vom Nachziehstapel zu ziehen. Dies ist die einzige Möglichkeit wieder an Karten zu kommen. Ein Spieler darf allerdings nie mehr als 12 Karten auf der Hand haben.

Als letztes dürfen die Spieler ein ihrer Handkarten vor sich ablegen. Dies ist dann nötig, wenn man keine Handkarte an einen der Tische anlegen kann oder möchte oder wenn man keine neue Karte ziehen kann, da man schon 12 Karten hat. Allerdings bringen die vor einem ausgelegten Karten am Ende keine Pluspunkte Stattdessen zählt dabei am Ende des Spiels jede vor einem abgelegte Karte zwei Minuspunkte

Doch wie kommen nun neue Tische ins Spiel? Dies kann nur durch die erste Zugmöglichkeit geschehen. Immer wenn ein Tisch mit vier Personen voll besetzt ist, wird der Tisch und die an ihm sitzenden Gäste vom Tisch entfernt. Dafür wird an die frei gelegte Stelle eine neue Tischkarte gelegt. So ist nicht nur Platz für neue Gäste geschafften auch neue Nationen können so ins Spiel kommen.

Das Café ist geschlossen

Nachdem man nun weiß, wie das Spiel an sich funktioniert, bleibt eigentlich nur noch eine Frage offen. Wann endet denn eine Partie „Café International – Das Kartenspiel“? Hierfür gibt es drei Möglichkeiten. Zum einen endet eine Runde dann, wenn nicht mehr genug Tischkarten da sind um gewertete Tische aufzufüllen. Die zweite Möglichkeit das ein Spiel endet, ist wenn ein Spieler die letzte Gästekarte zieht. Als drittes besteht die Möglichkeit, dass ein Spieler seine letzte Handkarte ausspielt. In diesem Fall endet das Spiel im Gegensatz zu den ersten beiden Optionen nicht sofort. Dem Spieler steht es frei, die Partie für beendet zu erklären oder eben auch nicht. Dann geht das Spiel weiter.

Wenn eine der drei Gründe für das Spielende eingetreten ist, wird geschaut welcher Spieler die meisten Punkte erzielen konnte. Dieser hat das Spiel gewonnen.

Das Spielprinzip gelungen übertragen

Wer „Café International“ schon einmal als Brettspiel gespielt hat, der wird sich bei einer Runde „Café International – Das Kartenspiel“ schnell zurechtfinden. Dem Autorenduo Rudi Hoffmann und Roland Siegers ist es nahezu perfekt gelungen das prämierte Spielprinzip vom Brett auf das Kartenspiel zu übertragen. Zwar wirkt das Punktesystem auf den ersten System recht komplex, doch da dies wirklich durchdacht ist, erschließt sich dieses System auch für „Café International“-Neulinge, die das Brettspiel bisher nicht gespielt haben.

Dadurch, dass sich die Situation auf dem Tisch quasi mit jedem Zug eines Spielers ändert ist es zwar auf der einen Seite schwer die eigenen Züge zu planen, auf der anderen Seite kommt so aber auch keine Langeweile auf. Einfaches, stupides Karten ablegen ist nämlich nicht möglich. Jeder Zug will gut überlegt sein.

Auch die Tatsache, dass man nicht jede Runde eine bestimmte Zahl an Karten nachzieht macht „Café International – Das Kartenspiel“ interessant. So mag es vielleicht verlockend sein sich mit seinen Handkarten in zwei Runden schnelle Punkte zu sichern, hat dann allerdings in der dritten Runde nur noch eine Karte auf der Hand. Und damit sind dann die Aktionsmöglichkeiten entsprechend eingeschränkt. Durch das bei diesem Spiel verwendete System mit dem Karten nachziehen als Option für den eigenen Spielzug, achtet man auf die eigenen Handkarten und überlegt sehr genau, wann es sich lohnt diese zu spielen.

Selbst die Option Karten vor sich abzulegen ist eine Möglichkeit, die nicht nur auf dem Papier existiert, sonder auch praktisch zum Zuge kommt. Klar, man bekommt Minuspunkte, aber manchmal ist es besser zwei Minuspunkte zu machen, als dem Gegner die Möglichkeit zu geben seinerseits acht oder mehr Punkte mit nur einer Karte zu erzielen.

Unter dem Strich kann man festhalten, dass „Café International – Das Kartenspiel“ ein spielenswertes Spiel ist. Das Regelwerk ist schnell erlernt und vor allem verständlich erklärt. Das Spiel an sich macht Spaß. Wer eine „Café International“-Variante für unterwegs sucht oder das bekannte Spielprinzip in einer Kartenvariante erleben möchte, der sollte sich „Café International – Das Kartenspiel“ zulegen. Doch auch „Café International“-Neueinsteiger können einen Blick riskieren, da das Szenario keine Kenntnisse des prämierten Brettspiels erfordern. „Café International – Das Kartenspiel“ ist ein wirklich toller Titel.

Factsheet:

Name: Café International – Das Kartenspiel
Autor: Rudi Hoffmann / Roland Siegers
Verlag: AMIGO
Jahr: 2001
Genre: Kartenspiel
Spieler: 2 – 5 Spieler
Spieldauer: ca. 45 Minuten
Alter: ab 10 Jahren

Unsere Wertung:

Gnislew:4 out of 5 stars (4,0 / 5)
hwe:4 out of 5 stars (4,0 / 5)
kat:2.5 out of 5 stars (2,5 / 5)
Durchschnitt:3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

Von Gnislew

Herausgeber von Blogspiele - Die ganze Welt der Spiele. Spiele so ziemlich alles was ich in die Finger bekommen egal ob analog oder digital.

Ein Gedanke zu „„Café International – Das Kartenspiel“ – Vom Brettspiel zum Kartenspiel“
  1. […] ist der Klassiker unter den Strategie-Spielen mit kriegerischem Hintergrund. Das Ziel des Spieles ist es, einen vorgegebenen Auftrag auszuführen bzw. die ganze Welt zu […]

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