Poker ist trendy. Doch was, wenn man keine Lust auf eine klassische Partie Poker hat, aber trotzdem Poker spielen will. Dafür gibt es das Kartenspiel „Cowboy-Poker“ von James Ernest und Mike Selinker.

Schwieriges Regelwerk

Eigentlich klingt eine Mischung aus Poker und eigenständigen Kartenspiel ganz interessant, doch leider wird schnell klar, dass diese Idee wirklich nur in der Theorie wirklich spannend ist.

Die erste Hürde stellt dabei bereits die Anleitung klar. Bei unserer Testrunde haben sich drei der vier Mitspieler an der Anleitung versucht und erst nach einigen Diskussionen über die Regelauslegung und den Spielablauf konnte losgelegt werden. Die größte Schwierigkeit bereiteten uns dabei die sogenannten Kaktusspieler, die fehlende Mitspieler ersetzen, wenn weniger als vier Spieler „Cowboy-Poker“ spielen. Da deren Spielzüge in den normalen Spielablauf mit eingearbeitet worden sind und nicht immer klar wird ob eine beschriebene Aktion nur für die imaginären Mitspieler gilt kam es zu einigen Verwirrungen.

Pokerblättert sammeln

Doch was ist überhaupt das Spielziel von „Cowboy-Poker“? Eigentlich ganz einfach: die besten Pokerblätter zu sammeln. Hierzu bekommt jeder Spieler fünf Karten auf der Hand. Die Karten zeigen alle verschiedene Cowboys mit Spezialfunktionen und zusätzlich eine klassische Spielkarte. Nun spielt jeder Spieler reihum eine Karte von seiner Hand aus. Gehört die Farbe zu der Ranch des Spielers, der die Karte gespielt hat, erkennbar an der farblichen Kennzeichnung, wird der auf der Karte aufgedruckte Spezialeffekt durchgeführt. Die gespielte Karte landet anschließend vor dem Spieler der sie gespielt hat und stellt seine Bande dar, einen der drei Orte an der man ein Pokerblatt sammelt.

Am häufigsten sind hierbei die Spezialeffekte Viehtrieb und Schiesserei. Bei diesen Effekten kommt es zu einem sogenannten Stich. Jeder Spieler legt nun eine Karte von seiner Hand ab, wobei der auf den Karten aufgedruckte Viehtrieb- bzw. Schiessereiwert darüber entscheidet wer den Stich gewinnt. Der Spieler der den Stich gewonnen hat, legt die Karten in seinen Keller, der zweite Ort an dem ein Pokerblatt gebastelt wird.

Endabrechnung

Dieses Spiel geht nun solange, bis ein Spieler nicht mehr nachziehen kann. Vor seinem eigenen Zug zieht ein Spieler immer so wie Karten nach bis er wieder fünf Handkarten hat und irgendwann ist halt der Nachziehstapel aufgebracht. Nun kommt es zur Endabrechnung um den Gewinner zu ermitteln. Dabei gibt es für den Spieler mit dem stärksten Pokerblatt in seiner Bande sechs Punkte, gleiches gilt für das beste Pokerblatt im Keller und auf der Hand.

Sechs Punkte Abzug gibt es für den niedrigsten Punktwert im Keller. Jede Karte hat einen Punktwert aufgedruckt und die Werte der im Keller liegenden Karten werden für diese Wertung addiert. Wer nun die wenigsten Punkte hat bekommt die erwähnten Strafpunkte.

Auch die Punktwerte auf den Karten in deiner Bande werden addiert. Dieser Wert bringt jedem Spieler die Summe als Punkte.

Gewinner ist nach der Abrechnung der Spieler der die meisten Punkte erzielt hat.

Zu kompliziert, zu wenig Einfluss

„Cowboy-Poker“ ist nicht unbedingt das Spiel, das man oft und gerne spielt. Dies liegt zum einen, wie zu Beginn erklärt, an der durchwachsenen Anleitung. Ein weiteres Problem offenbart sich während der Spielrunde. Eines der Ziele ist es nun mal das Beste Pokerblatt zusammen zu basteln, doch diese Aufgabe gestaltet sich extrem schwer. Schnell wird klar, dass es außer in seiner Bande fast nicht möglich ist gezielt an einem Pokerblatt zu werkeln, da man nur bedingt beeinflussen kann, welche Karten in dem eigenen Keller landen und welche Handkarten man erhält.

Auch gestaltet sich die Spielmechanik sehr monoton. Ein Großteil einer Spielrunde besteht aus Viehtrieben und Schiessereien.

Ein dritter Punkt sind die Spezialeffekte der Karten abseits von Viehtrieb und Schiesserei. Diese Spezialeffekte sind in der Anleitung nicht explizit erklärt und leider sind die auf den Karten aufgedruckten Texte nicht immer selbsterklärend, so dass eine zusätzliche Erklärung hilfreich gewesen wäre.

Factsheet:

Name: Cowboy-Poker
Autor: James Ernest / Mike Selinker
Verlag: Pegasus
Jahr: 2006
Genre: Kartenspiel
Spieler: 2 – 4 Spieler
Spieldauer: ca. 20 Minuten
Alter: ab 12 Jahren

Unsere Wertung:

Gnislew:1.5 out of 5 stars (1,5 / 5)
kat:2 out of 5 stars (2,0 / 5)
Durchschnitt:1.8 out of 5 stars (1,8 / 5)

Von Gnislew

Herausgeber von Blogspiele - Die ganze Welt der Spiele. Spiele so ziemlich alles was ich in die Finger bekommen egal ob analog oder digital.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.