Der Spieleverlag „Huch & Friends“ hat mit ihrem Titel „Ausgerechnet Buxtehude“ ein interessantes Spiel rund um die Lage deutscher Städte erschaffen. Mit dem Nachfolger „Ausgerechnet Uppsala“ erweitern sie das Spielprinzip auf Europa.

Europa für unterwegs

Eins kann man schon sagen, bevor man überhaupt eine Runde „Ausgerechnet Uppsala“ gespielt hat – das Spiel ist reisetauglich. Unterwegs kann man es zwar kaum spielen, aber durch seine kompakte Packung passt es in (fast) jede Tasche. Doch viel wichtiger als diese Frage, ist doch worum es bei diesem Spiel eigentlich geht.

Europa Städte kennen und kennen lernen

Ziel des Spiels ist es Orte und Sehenswürdigkeiten aus Europa ihrer geografischen Lage zuzuordnen. Dazu liegt in der Mitte eine Ausgangsstadt. Reihum müssen nun die Spieler bestimmen ob die Karte die sie anlegen müssen nun nördlich, westlich, südlich oder östlich von dem Ausgangsort liegen. Sobald mehr als ein Ort liegt, dürfen weitere Karten zwischen die bereits liegenden gelegt werden. Wichtig ist nur, dass die Karte geografisch passt. Das interessante dabei ist, dass wenn eine Karte so angelegt wird, dass sie westlicher von einer anderen Karte liegt, es egal ist ob auch die Nord-/Südrichtung korrekt ist.

Nachdem ein Spieler seine Karte gelegt hat, können die anderen Mitspieler überlegen ob diese richtig liegt. Ist ein Spieler der Meinung, dass die Karte falsch gelegt wurde, sagt er, dass er die neu angelegte Karte anzweifelt. Nun wird geschaut ob er mit seinen Zweifeln im Recht ist. Dazu wird eine benachbarte Karte und die gerade gelegte Karte umgedreht. An den Koordinaten auf der Rückseite kann man nun erkennen ob eine Karte richtig oder falsch liegt. Liegt die Karte falsch, wird die falsche Karte aus dem Spiel entfernt und der Anzweifler erhält einen Chip, von denen jeder Spieler zu Beginn vier erhält, von dem Spieler der den Fehler gemacht hat. Liegt die Karte richtig, muss der Zweifler dem Spieler einen Chip geben der die Karte gelegt hat.

Intermezzo: Wie viele Karten liegen falsch?

Dieses legen und zweifeln geht solange bis eine Intermezzokarte erscheint. Von denen gibt es zwei Stück im Spiel und sie werden nach jeweils 15 Karten in den Stapel gelegt. Erscheint die Intermezzokarte steht für alle Spieler nun eine Aktion an. Jeder überlegt für sich, wie viele Fehler sich bei den gelegten Karten befinden und schreiben diese Zahl geheim auf. Danach wird geschaut wie viele Fehler es denn geworden sind. Nachdem die Fehlerzahl nun bekannt ist, teilen alle Spieler den anderen die Zahl mit die sie aufgeschrieben haben. Stimmt diese Zahl bei einem oder mehreren Spielern mit der der tatsächlichen Fehler überein, erhalten diese Spieler zwei Chips aus dem Vorrat. Hat kein Spieler die genaue Zahl aufgeschrieben, bekommen alle Spieler, die am nächsten dran sind je einen Chip aus dem Vorrat. Danach werden alle gespielten Karten aus dem Spiel genommen, es kommt eine neue Startkarte in die Mitte und die nächsten 15 Karten werden gespielt.

Europameister!

Da sich zwei Intermezzokarten im Spiel befinden und nach je 15 Karten eine solche Karte gespielt wird, ergibt sich daraus, dass nach drei mal 15 Karten, also 45 gespielten Karten das Spiel zu Ende. Wer nun nach der dritten Wertung die meisten Chips für sich verbuchen kann ist Sieger des Spiels. Gerade in unsere Spielrunden kam es sehr häufig vor, dass die Partien bis zum Schluss spannend waren. Es mag daran liegen, dass wir keinen Erdkundelehrer in unseren Reihen haben, der wirklich jeden Ort richtig zuordnen kann. Ich denke aber eher, dass es daran liegt, dass einige Orte auf ihren Längen und Breitengraden so dicht nebeneinander liegen, dass man sich gerne mal vertut. Das Spiel lebt natürlich auch davon, dass man ab und an gut blufft und sich nicht anmerken lässt, dass man keine Ahnung hat wo ein Ort liegt. Es ist aber genau so wichtig, dass man sich auch mal was traut und knappe Karten anzweifelt. Eins kann man in jedem Fall sagen, dass Spielprinzip ist zwar sehr simpel und erinnert an die Spiele der „Anno Domini“-Reihe, doch der Spaß ist bei „Ausgerechnet Uppsala“ riesengroß. Stellenweise kommt echte Schadenfreude auf. Zum Beispiel wenn man seine Karte auf gut Glück gelegt hat und ein Mitspieler glaubt es ist falsch, er anzweifelt und die Karte dann doch richtig liegt.

Schön ist auch, dass das Spiel so schnell nicht langweilig wird. Alleine um alle 200 Ortskarten einmal gespielt zu haben braucht man einige Runden und die Möglichkeiten wie die Karten nun auftauchen geht nahezu ins unendliche. So gleicht auch nach unzähligen Runden kein Spiel dem anderen, wenn auch mit den gleichen Spielern die Fehlerzahl nach und nach sinken sollte. Denn schließlich lernt man Europa besser kennen. Wo liegt eigentlich noch mal Uppsala?

Factsheet:

Name: Ausgerechnet Uppsala
Autor: Bernhard Lach, Uwe Rapp
Verlag: Huch & Friends
Jahr: 2006
Genre: Schätzspiel
Spieler: 2 – 6 Spieler
Spieldauer: ca. 20 Minuten
Alter: ab 10 Jahren

Unsere Wertung:

Gnislew:3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)
hwe:3 out of 5 stars (3,0 / 5)
kat:4 out of 5 stars (4,0 / 5)
Durchschnitt:3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

Von Gnislew

Herausgeber von Blogspiele - Die ganze Welt der Spiele. Spiele so ziemlich alles was ich in die Finger bekommen egal ob analog oder digital.

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