Warum machen Computerspiele glücklich? Was für Laien naheliegend erscheinen mag, ist für Medienwissenschaftler ein neues und komplexes Thema. Spannende Erkenntnisse zu diesem Phänomen liefert das internationale Forschungsprojekt „Fun of Gaming“ (FUGA) am Institut für Wissens- und Innovationsforschung der Helsinki School of Economics, Finnland. Electronic Arts unterstützt das innovative Vorhaben.

Die 2006 ins Leben gerufene FUGA-Initiative untersucht erstmalig, wie das Glücksmoment beim Computerspielen empirisch erfasst werden kann. Dafür entwickelte das Team spezielle Techniken, mit denen physiologische Prozesse wie Herzschlag, Gehirnaktivitäten und Muskelspannung der Computerspieler gemessen werden. Das zentrale Ergebnis: Bewältigen Gamer die Aufgaben eines Spiels erfolgreich, entsteht ein Glücksgefühl.

„Ein heranstürmender Gegner bedeutet zunächst negative Anspannung. Diese löst sich im Erfolgsfall in Euphorie und Kompetenzerleben auf“, sagt der Mainzer Medien-wissenschaftler Christoph Klimmt in der aktuellen Ausgabe des EA-Magazins des Computerspieleherstellers Electronic Arts. Klimmt ist einer der vielen Experten, die an der internationalen FUGA-Initiative beteiligt sind. Laut Klimmt durchläuft ein Spieler während einer Spannungsphase eine gesteigerte Adrenalin-produktion. Beim Sieg schwindet das negative Gefühl, der Adrenalinspiegel bleibt erhöht. Ein Glücksgefühl entsteht.

Computerspiele wirken intensiver als Fernsehen

Ein weiteres Ergebnis der Forscher: Computerspiele erzeugen intensivere Glücksgefühle als Fernsehen, da der Gamer selbst Protagonist ist und die Emotionen somit intensiver erlebt. „Je realistischer das Erlebnis, desto größer ist auch der Spaß“, so Klimmts Erkenntnis. Bei komplexen Spielen bietet jeder Abschnitt bis zum nächsten Level eine anregende Aufgabe. So erforscht das Team von FUGA das Glücksmoment beim Computerspielen mit einer modifizierten Version des mehrfach preisgekrönten EA-Games „Half Life 2“. Das Spiel lässt dem Gamer viele Freiheiten. Wie im richtigen Leben kann er die Art und Weise ans Ziel zu kommen relativ autonom bestimmen. Auf dem Weg zum Sieg muss der Spieler situationsbedingt spezielle Fähigkeiten erlernen und sich immer auf neue Herausforderungen einlassen.

Lerneffekte machen glücklich

Andere Forschungen bestätigen die Ergebnisse von FUGA. „Von Games kann jeder etwas lernen“, meint Rolf F. Nohr, Juniorprofessor am Institut für Medienforschung der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Sie bieten ständig neue Herausforderungen, bei denen Kernkompetenzen gefördert werden. Besonders das strategische Denkvermögen sowie die Fähigkeit, schnelle Entscheidungen zu treffen und Ziele zu erreichen, werden beim Computerspielen geschult. Und erfolgreiches Lernen macht Spaß. „Einen geschickten Weg zu finden, in SimCity eine Stadt aufzubauen: Das ist etwas Schönes, das kann einen glücklich machen“, so Medien-wissenschaftler Nohr.

Mehr Informationen rund um das Glücksmoment beim Spielen finden sich in der aktuellen Ausgabe des EA-Magazins und ab dem 30. Juni im Internet unter www.ea-play.de/mag/glueck.

(c)Text: Electronic Arts

Von Gnislew

Herausgeber von Blogspiele - Die ganze Welt der Spiele. Spiele so ziemlich alles was ich in die Finger bekommen egal ob analog oder digital.

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