Der Nürnberger Spielkarten Verlag ist für seine kompakten Spiele bekannt und spätestens seit seinem Würfelspielhit „Qwixx“ auch der breiten Masse ein Begriff. Nach den beiden ebenfalls gelungenen Spielen „Träxx“ und „The Game“ kommt mit „Qwinto“ nun ein neues Würfelspiel. Anders als bei „Qwixx“ ist bei „Qwinto“ allerdings nicht Steffen Benndorf der kreative Kopf hinter dem Spiel, sondern das Autorenduo Uwe Rapp und Bernhard Lach. Und auch wenn „Qwinto“ und „Qwixx“ auf den ersten Blick sehr ähnlich wirken, spielen sich beide Spiele völlig unterschiedlich.

Wo sich beide Spiele ähnlich sind, ist das Spielmaterial. Wie bei „Qwixx“ auch, erhält jeder Spieler bei „Qwinto“ einen Wertungsblock und auch Würfel kommen zum Einsatz, bei „Qwinto“ je ein Würfel in rot, gelb und blau. Damit hören die Gemeinsamkeiten abgesehen davon, dass man bei beiden Spielen Zahlen in seinen Wertungszettel einträgt bzw. markiert und alle Spieler bei jedem Wurf etwas eintragen können aber auch schon auf, denn die Regeln wie die Zahlen erfasst werden und die Punkteregeln unterschieden sich stark.

Werfen wir doch einfach mal einen Blick auf den Spielablauf einer Partie „Qwinto“. Zu Beginn bekommt jeder Spieler zunächst einmal einen Zettel des Wertungsblocks und einen Stift ausgehändigt. Danach kann das Spiel auch schon beginnen. Der Startspieler entscheidet sich zunächst mit welchen der drei Würfel er würfeln möchte. Die Wahl der Würfel entscheidet dabei auch darüber in welcher Spalte das Ergebnis eingetragen wird. Entscheidet sich der Spieler dazu mit nur einem Farbwürfel zu würfeln, kann das Ergebnis auch nur in die entsprechende Farbreihe auf dem Wertungszettel eingetragen werden. Bei zwei Würfeln, kann Ergebnis dementsprechend in ein von zwei Reihen eingetragen werden und bei drei Würfeln kann das Ergebnis in eine der drei zur Verfügung stehenden Reihen eingetragen werden.

Nachdem diese erste Entscheidung getroffen wurde, wird gewürfelt. Der Startspieler würfelt zunächst mit dem von ihm gewählten Würfel. Ist er mit dem Ergebnis zufrieden, geht es direkt an das Eintragen des Ergebnisses auf den Wertungszettel. Ist er nicht zufrieden, darf er erneut würfeln. Dabei gilt, dass er genau die Würfel noch einmal neu würfeln muss, mit denen er auch den ersten Versuch gewürfelt hat. Es ist also nicht möglich nur Teile neu zu würfeln oder eine Farbe für den zweiten Wurf dazu zunehmen oder wegzulassen.

Spätestens jetzt muss das Ergebnis wie geschrieben auf dem Wertungszettel eingetragen werden. Dazu bildet der Startspieler die Summer der gewürfelten Augen und kann dann diese Summe in eine der Würfel entsprechenden Farbreihe eintragen. Dabei gilt es natürlich wieder einige Regeln zu beachten. So müssen die Zahlen innerhalb einer Farbreihe von links nach rechts immer größer werden. Dabei dürfen Felder zunächst Felder freigelassen werden um diese später zu befüllen. In den senkrechten Spalten darf zudem keine Zahl doppelt vorkommen.

Durch diese beiden Eintragungsregeln bekommt „Qwinto“ eine gewisse taktische Tiefe, verlangt von allen Spielern aber auch eine gewisse Aufmerksamkeit, damit man nicht aus Versehen gegen diese Regeln verstößt. Zudem gibt es in den Zahlenreihen noch einige besondere Felder. Diese sind nicht rund, sondern fünfeckig. Hat ein Spieler es geschafft eine senkrechte Spalte mit einem solchen Feld zu komplettieren, gibt es am Ende Sonderpunkte.

Wichtig zu wissen ist auch, dass nach einem Würfelwurf immer alle Spieler die Summe auf ihrem Zettel eintragen können. Während es für die Spieler die gerade nicht am Zug sind eine optionale Aktion ist, muss der aktive Spieler allerdings das Ergebnis eintragen. Kann er das nicht, muss er sich einen Fehlwurf markieren.

Nun wird reihum gespielt, bis entweder zwei Farbreihen komplett gefüllt sind oder bis ein Spieler seinen vierten Fehlwurf angekreuzt hat.

Nun kommt es zur Punktewertung. Hier wird zunächst auf die Farbreihen geschaut. Ist eine Farbreihe nicht komplett gefüllt, dann zählt jedes gefüllte Feld einfach einen Punkt. Bei einer komplett gefüllten Reihe bekommt man den höchsten Wert der Reihe gutgeschrieben.

Im zweiten Schritt wird auf die Spalten geschaut, die ein fünfeckiges Feld enthalten. Sollte eine solche Spalte komplett gefüllt sein, dann gibt es die Punkte aus dem fünfeckigen Feld als Bonus.

Im letzten Schritt gibt es Punktabzug für Fehlwürfe wobei jedes markierte Fehlwurffeld fünf Minuspunkte einbringt. Nun werden die Pluspunkte summiert und die Minuspunkte durch Fehlwürfe von dieser Summer abgezogen und schon hat man seine Gesamtpunktzahl. Der Spieler mit den meisten Punkten hat dann gewonnen.

Wer „Qwixx“ mag, wird auch „Qwinto“ mögen. Soviel steht fest. Das Spielprinzip bei „Qwinto“ ist super einfach, schnell erlernt und dennoch fesselnd und zudem macht es sowohl Vielspielern als auch Gelegenheitsspielern gleichermaßen Spaß. Wie schon bei „Qwixx“ kommt es dem Spiel zu Gute, dass es für die Spieler keinen Leerlauf gibt und jeder Spieler im jedem Zug eine Aktion durchführen kann.

Gewinnspiel: Zusammen mit dem Nürnberger Spielkarten Verlag verlost Blogspiele – Die ganze Welt der Spiele 3 Exemplare von „Qwinto“. Um eine Chance auf die Karten zu haben, beantwortet folgende Frage: Wie heießen die beiden Autoren von „Qwinto“? Eure Antwort schickt Ihr mit dem Stichwort „Qwinto“ an gewinnspiel@blogspiele.de. Damit Eure Teilnahme gültig ist, müsst Ihr zudem eine Versandadresse in Deutschland haben und bei der Teilnahme eine gültige eMail-Adresse angeben. Teilnahmeschluss ist der 29.01.2016. Der Gewinner erhält von uns eine eMail, wo dann die Adresse erfragt wird. Sollte nach 14 Tagen keine Antwort auf diese Antwort erfolgen, verfällt der Anspruch auf den Gewinn.

Für mich ist „Qwinto“ im direkten Vergleich mit der verlagsinternen Konkurrenz dabei allerdings das taktischere Spiel. Durch die vorgegebenen Zahlen fällt es bei „Qwixx“ leichter eine Entscheidung zu treffen, ob man ein Ergebnis eintragen will oder nicht, wohingegen „Qwinto“ einen vielmehr vor die Frage stellt, ob man eine Zahl eintragen will und wenn wo. Manchmal fragt man sich sogar, ob es nicht sogar Sinn macht sich einen Fehlwurf zu markieren, bevor man sich mit zu niedrigen Zahlen vor Probleme stellt oder man es sich mit zu hohen Zahlen unmöglich macht eine Reihe fortführen zu können.

„Qwinto“ spielt sich dadurch allerdings auch ein klein wenig langsamer als „Qwixx“. Mich hat dies nicht gestört, doch in meinen Testrunden mit Spielern die beide Spiele kennen, kam dies als Kritikpunkt.

Unter dem Strich bleibt allerdings eins festzuhalten. Mit „Qwinto“ ist es den beiden Autoren gelungen einen würdige Alternative zu „Qwixx“ auf den Markt zu bringe. Der Nürnberger Spielkarten Verlag hat nun zwei Würfelspiele im Programm, die einfache Regeln, einen schnellen Einstieg und eine kurze und kurzweilige Spielzeit bieten und beweist mit „Qwinto“ erneut, dass auch solche einfachen Spiele Vielspieler ansprechen können und für lange Zeit für Spaß auf dem Spieltisch sorgen können. „Qwinto“ wird bei mir in Zukunft sicher noch öfters auf den Tisch kommen und ich bin schon gespannt, mit welchem Spiel uns der Nürnberger Spielkarten Verlag als nächstes überrascht.

Fakten:

Titel: Qwinto
Autor: Uwe Rapp, Bernhard Lach
Grafik: Oliver Freudenreich
Verlag: Nürnberger Spielkarten Verlag
Erscheinungsjahr: 2015
Kategorie: Würfelspiel
Spieler: 2 – 6 Spieler
Spieldauer: ca. 15 Minuten
empfohlenes Alter: ab 8 Jahren

Unsere Wertung:

Gnislew: 4 out of 5 stars (4 / 5)

Von Gnislew

Herausgeber von Blogspiele - Die ganze Welt der Spiele. Spiele so ziemlich alles was ich in die Finger bekommen egal ob analog oder digital.

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