Ziegen spielen im Verlagsprogramm von AMIGO eine wichtige Rolle. Zumindest im im Frühjahresprogramm 2009 von AMIGO, denn nach „Ziegen kriegen“ ist mit „Nur die Ziege zählt“ ein weiteres Kartenspiel rund um dieses Tier erschienen.

„Nur die Ziege zählt“ ist ein Wett- und Stichspiel über acht Stiche und über so viele Runden wie Spieler mitspielen. Nachdem die Ziegenkarten gut gemischt wurden, bekommt jeder Mitspieler genau acht solcher Karten ausgeteilt. Mit seinen Karten auf der Hand muss nun jeder Spieler einschätzen, wie viele Ziegen er nach acht Stichen erbeutet hat. Da so eine Vorhersage natürlich kaum zu einhundertprozent genau möglich ist, hat sich Autor Günter Burkhardt ein Tippsystem ausgedacht, dass ein wenig Spielraum in der Vorhersage zulässt: das Herzsystem.

Jeder Spieler bekommt hierfür ein Ziegenplättchen in seiner Farbe. Die vier Seiten zeigen dabei entweder zwei, drei, vier oder fünf Herzen an und sind unterschiedlich lang und repräsentieren die Punkte, die man nach acht Stichen für einen richtigen Tipp erhält. Doch bevor es Punkte geben kann, muss erst ein Tipp abgegeben werden. Dazu legt man das Ziegenplättchen mit einer der Herzzeiten an die Tipptafel an. Jede Herzseite deckt dabei unterschiedlich viele Reihen, bestehend aus jeweils fünf Zahlen ab. Die Seite mit den zwei Herzen, deckt so zum Beispiel vier Reihen ab, so dass man einen Spielraum vom zwanzig möglichen Ziegen hat um sein Ziel zu erreichen. Die Seite mit drei Herzen deckt nur noch drei Reihen ab und die Seite mit vier Herzen sogar nur noch zwei Reihen. Einen Sonderfall stellt die Seite mit den fünf Herzen dar. Diese deckt nämlich nicht nur eine Reihe ab, sondern ist so lang wie die Seite mit zwei Herzen. Doch wer fünf Herzen und somit fünf Punkte ergattern will, muss schon sehr genau wissen was er macht. Mit dieser Seite sagt man entweder an, dass man gar keine Ziegen bekommen oder aber, dass man 61 oder mehr Ziegen erbeutet.

Ist das Tippen abgeschlossen, geht es an das Stichspiel. Wie nun schon mehrfach erwähnt werden dabei acht Stiche gespielt, bevor die Runde zu Ende. Derjenige der die Wettrunde eröffnet hat, eröffnet auch das Stichspiel. Reihum spielt dabei jeder Mitspieler eine Karte aus. Wer in einem Stich die Ziegenkarte mit dem höchsten Wert ausspielt gewinnt den Stich und dementsprechend auch eine gewisse Anzahl an Ziegen. Zudem wird die niedrigste Zahl auf den Ziegenkarten zu den gewonnenen Ziegen addiert und die Ziege der entsprechenden Spielerfarbe auf die Zahl auf der Zähltafel gestellt. Gewinnt ein Spieler weitere Stiche, wandert die Ziege entsprechend weiter. Der Sieger eines Stiches spielt danach die Eröffnung des neuen Stiches.

Nach dem achten Stich kontrollieren alle Spieler nun noch, ob die eigene Ziege in dem gewetteten Bereich gelandet ist. Ist dem so, erhalt der Spieler die gewetteten Punkte für diese Runde. Hat man sein Wettziel nicht erreicht, geht man leer aus.

Wie man sieht, ist „Nur die Ziege zählt“ ein recht einfach gehaltenes Spiel, was den Einstieg schnell gestaltet und das Spiel ideal für Zwischendurch macht. Viel mehr als ein Spiel für Zwischendurch ist „Nur die Ziege zählt“ allerdings auch nicht. Das Spiel macht zwar Spaß, doch richtig fordernd ist dieser Titel nicht. Muss er ja auch nicht! Nicht immer muss es für den Spieleabend ein komplexes Strategiespiel sein und so ist „Nur die Ziege zählt“ ein nettes Einstiegsspiel in einen Abend mit Gesellschaftsspiele. Bei meinen Partien hatte ich jedenfalls immer sehr viel Spaß mit dem Spiel, da mit wachsender Spielerfahrung eine strategische Komponente greift. Spielt man geschickt, ist es nämlich ohne Probleme möglich einem Spieler Ziegen unterzujubeln und ihn so aus seinem Tippbereich rauszutreiben. Da ist Schadenfreude vorprogrammiert.

Wer also auf der Suche nach einem netten, kleinen Spielchen ist, macht bei „Nur die Ziege zählt“ somit nicht wirklich etwas verkehrt. Günter Burkhardt ist hier vielleicht nicht da perfekte Spiel gelungen, aber ein Spiel, das man immer mal wieder gerne spielt!

Fakten:

  • Titel: Nur die Ziege zählt
  • Autor: Günter Burkhardt
  • Grafik: Michael Menzel
  • Verlag: AMIGO
  • Erscheinungsjahr: 2009
  • Kategorie: Kartenspiel, Partyspiel
  • Spieler: 3 – 6 Spieler
  • Spieldauer: ca. 20 Minuten
  • empfohlenes Alter: ab 8 Jahren

Unsere Wertung:

Gnislew: 3 out of 5 stars (3 / 5)

Von Gnislew

Herausgeber von Blogspiele - Die ganze Welt der Spiele. Spiele so ziemlich alles was ich in die Finger bekommen egal ob analog oder digital.

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