Im Fernsehen läuft „Bauer sucht Frau“ und auch den Spieltisch kommt das passende Spiel zur landwirtschaftlichen Thematik: „Agricola“. So, oder so ähnlich könnte es seid Oktober 2007 in diversen spieleverückten Haushaltem zugehen. Da erschien nämlich mit „Agricola“ ein komplexes Spiel rund um alles was mit den alltäglichen Arbeiten von Bauern zu tun hat.

Sobald das Spiel auf dem Tisch liegt, wird schnell klar, dass „Agricola“ kein einfaches Spiel wird. Die Anleitung überfliegt man nämlich nicht mal eben und auch das umfangreiche Spielmaterial, lässt auf kein einfaches Spiel schließen. Dabei ist die Grundidee von „Agricola“ recht einfach. In 14 Spielrunden versucht jeder Spieler einen möglichst lukrativen Bauernhof zu errichten, vobei es dabei wirklich jede Facette zu beachten gilt. Möchte man Vieh züchten, braucht man nicht nur Tiere, sondern auch Holz für Zäune. Will man Getreide anbauen, müssen Felder geplühgt und Saatgut erworben werden. Und die eigene Familie soll zudem auch noch wachsen.

„Agricola“ bietet also unzählige Möglichkeiten seine Züge zu gestalten und ebenso viele verschiedene Strategien, die man verfolgen kann. Doch genau da liegt auch das Problem bei „Agricola“. Eine einzige Runde „Agricola“ reicht nicht um das Spiel komplett zu erfassen und selbst nach mehreren Partien hat man noch nicht alles durchschaut. Alles in „Agricola“ wirkt einfach etwas zu überladen und einen Tick zu komplex.

Dabei sind die Ideen des Spiels wirklich durchdacht und funkionieren jede für sich genommen auch prima. In „Agricola“ gibt es nämlich keinen Glücksfaktor. Alles ist der Strategie untererworfen und wer hier die richtigen strategischen Entscheidungen trifft, gewinnt das Spiel. Dadurch wird „Agricola“ allerdings auch ein Spiel, welches wirklich nur für echte Strategen geeignet ist. Wer in Spielen auch gerne mal etwas unvorhersebares erleben möchte, ist hier falsch.

Mir hat dieser strategische Overkill dann auch den Spaß an „Agricola“ geraubt. Ich spiele durchaus gerne auch mal ein anspruchvolleres Strategiespiel, aber sollte dabei immer noch das Spiel im Vordergrund stehen. Bei „Agricola“ hatte ich allerdings das Gefühl, dass man hier eine Bauernsimulation spielt und kein Strategiespiel mehr. Es muss wirklich jeder Schritt der Landwirtschaft bedacht werden, was das Spiel aus meiner Sicht leider unnötig verkompliziert.

Ein Spieleabend geht drauf

„Agricola“ ist mit seinem komplexen Spielablauf kein Spiel für mal eben. Es geht hier schon ein ganzer Spieleabend drauf. Das ist natürlich nicht weiter schlimm, schließlich gibt es genug andere Spiele, die man einen ganzen Abend spielt. Man sollte nicht diese Tatsache nur bewusst sein, wenn man eine Runde „Agricola“ spielen will. Mal schnell noch eine Runde „Agricola“ zum schnell oder so als Warm Up für einen Spieleabend geht halt nicht!

Factsheet:

Name: Agricola
Autor: Uwe Rosenberg
Verlag: Lookout Games
Jahr: 2007
Genre: Gesellschaftsspiel
Spieler: 1 – 5 Spieler
Spieldauer: ca. 120 Minuten
Alter: ab 12 Jahren

Unsere Wertung:

Gnislew: 2 out of 5 stars (2 / 5)

Von Gnislew

Herausgeber von Blogspiele - Die ganze Welt der Spiele. Spiele so ziemlich alles was ich in die Finger bekommen egal ob analog oder digital.

Ein Gedanke zu „Agricola – Bauer sucht Spiel“

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