Die Dosenspiele der Nürnberger Spielkarten Verlag GmbH waren für mich ja schon öfters ein Thema. Dabei war die Qualität dieser Spiele durchaus durchwachsen. Neben Highlights wie „Sieben“ und „Zoff am Herd“ gab es auch schlechte Dosenspiele wie „Klau Mau“. Nun habe ich mir „Goldrausch“ angesehen, einen weiteren Vertretet der Dosenspielreihe der Nürnberger Spielkarten Verlag GmbH.

Goldsucher am Fluss

Jeder der zwei bis vier Spieler von „Goldrausch“ verkörpert einen Goldsucher und bekommt die zugehörige Goldsucherkarte, die er offen vor sich ablegt. Dazu bekommt jeder Spieler verdeckt eine Werkzeugkarte und eine Whiskeykarte, die sich jeder Spieler für sich anschaut und dann links und rechts verdeckt neben seinen Goldsucher legt.

Zusätzlich werden die Flusskarten gemischt. 10 Karten werden als Fluss in der Tischmitte ausgelegt, wobei zwei Reihen á fünf Karten gebildet werden. Die restliche Flusskarten werden als Nachziehstapel bereit gelegt. Nun kann die Goldsuche beginnt.

Ist ein Spieler an der Reihe, deckt dieser zunächst eine Flusskarte auf. Zeigt die Karte dann einen oder mehrere Goldnuggets, muss der Spieler versuchen das Werkzeug oder die Werkzeuge zu finden, das mit auf der Karte abgebildet ist. Hierzu deckt der aktive Spieler eine der Karten auf, die neben den Goldsuchern liegen. Dabei ist es egal, ob es sich um seinen eigenen Goldsucher oder um einen Goldsucher eines Mitspielers handelt. Deckt der Spieler ein Werkzeug, das auf der Flusskarte abgebildet ist, darf er weiter suchen und, sobald er alle Werkzeuge gefunden hat, die Flusskarte an sich nehmen. Deckt ein Spieler bei seiner Suche allerdings ein falsches Werkzeug oder eine Whiskeykarte auf, ist die Suche für den entsprechenden Spieler beendet.

Es kann allerdings auch passieren, das ein Spieler eine Flusskarte aufdeckt, auf der Goldzähne aufgedruckt sind. Dann muss der Spieler ebenfalls auf Suche gehen, allerdings nicht auf Werkzeugsuche. Auf den Goldzahnkarten sind nämlich stattdessen Whiskeyflaschen abgedruckt und es muss die Anzahl an abgedruckten Flaschen gefunden werden um die Flusskarte zu gewinnen.

Mit Tauschvorgängen Verwirrung stiften

Immer wenn eine Spieler eine falsche Karte aufgedeckt hat, greift ein weiteres Spielelement von „Goldrausch“. Dann nämlich kommt es zu einer Tauschrunde. Alle Spieler, die offene Werkzeuge vor sich liegen haben, tauschen diese untereinander. Der Spieler, dessen Karte zuletzt aufgedeckt wurde, beginnt dabei. Er gibt einem anderen Spiele mit offenen Karte eine seiner offenen Karte und bekommt dafür die gewünschte offene Karte des Mitspielers. Dies geht dann Reihum, bis alle offenen Karten getauscht worden. Danach werden die Karten umgedreht, sind also wieder verdeckt.

Durch dieses Element kommt ein wenig Bewegung in eine Partie „Goldrausch“, da man sich die veränderten Positionen der Karten merken muss.

„Memory“ in einfach

Im Grunde ist „Goldrausch“ nicht viel mehr als ein abgewandeltes „Memory“. Der Umstand, dass man sich im Prinzip nur die Position von acht Karten merken muss, versucht man zwar mit dem Tauschelement zu verschärfen, doch nachdem die Karten einmal gesehen wurde, ist diese Aufgabe für jeden durchschnittlich intelligenten Menschen ohne größere Probleme zu bewältigen – selbst wenn die Karten zwischenzeitlich getauscht werden.

So wird das Spiel schnell eher zu einem Glücksspiel. Und zwar deshalb, da man das Glück haben muss eine Flusskarte aufzudecken, die entweder Goldnuggets oder Goldzähne zeigt.

Ohne Fluss kein Gold

So kommt es, dass man sich schnell das Ende einer Partie „Goldrausch“ herbeisehnt. Und dieses kommt, wenn keine Flusskarten mehr da sind, sprich, wenn der Nachziehstapel aufgebraucht ist und die Flusskarten in der Mitte kein Gold mehr enthalten. Danach werden die gewonnen Nuggets und Goldzähne auf den Flusskarten gezählt und der Spieler mit den meisten Nuggets und Goldzähnen gewinnt die Partie. Bei Gleichstand, werden die Whiskeyflaschen auf den Karten mit den Goldzähnen gezählt. Wer dann mehr Flaschen hat, gewinnt.

Bonusspiel: „Claim Poker“

Um „Goldrausch“ ein wenig aufzuwerten, wurde, wie schon bei „Kecke Schnecke“ dem Dosenspiel ein Bonusspiel spendiert. Anstelle von „Goldrausch“, kann man sich auch an einer Partie „Claim Poker“ versuchen. Hier wird mit einem anderen Kartensatz als bei „Goldrausch“ gespielt und es ist der Nürnberger Spielkarten Verlag GmbH hoch anzurechnen, dass sie den Titel nicht als eigenständiges Spiel auf den Markt gebracht haben, sondern „Goldrausch“ beigelegt haben. So bekommt man zwei Spiele zum Preis von einem.

Schwaches Dosenspiel

Wie schon „Klau Mau“, zählt auch „Goldrausch“ zu den schwachen Vertretern der Dosenspiele. Diese einfachste „Memory“-Variante kann nur für ganz kurze Zeit an den Spieltisch fesseln und unterfordert die meisten Spieler sehr schnell. Das tolle Szenario wurde leider nicht in ein gelungenes Spiel umgemünzt, so dass man „Goldrausch“ getrost in den Händlerregalen liegen lassen kann.

Factsheet

Name: Goldrausch
Autor: Frank Stark
Verlag: Nürnberger Spielkarten Verlag GmbH
Jahr: 2008
Genre: Gedächtnis
Spieler: 2 – 4 Spieler
Spieldauer: ca. 30 Minuten
Alter: ab 7 Jahren

Unsere Wertung:

Gnislew: 1 out of 5 stars (1 / 5)

Von Gnislew

Herausgeber von Blogspiele - Die ganze Welt der Spiele. Spiele so ziemlich alles was ich in die Finger bekommen egal ob analog oder digital.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.